Zusammenfassung
Mit Hilfe von Zählrohrkoinzidenzen haben Bothe und Kolhörster zuerst nachgewiesen, daß in der kosmischen Ultrastrahlung geladene Teilchen auftreten, welche sehr großes Durchdringungsvermögen und eine Energie von der Größenordnung 109 eV besitzen. Bei der weiteren Erforschung der kosmischen Teilchenstrahlung arbeiteten die Zählrohrmethode und die Wilsonkammer Hand in Hand. Kunze konnte mit einer Wilsonkammer in einem sehr starken Magnetfeld direkt zeigen, daß Teilchen mit Energien bis zu mehreren 109 eV auftreten. Bei der Seltenheit dieser Teilchen war es ein großer Fortschritt, als Blackett zum erstenmal die Wilsonkammer durch Zählrohrkoinzidenzen steuerte (vgl. 1. Teil IV 9, S. 31). In dieser Weise sind fast alle folgenden Bilder aufgenommen worden. Bild 48 zeigt zwei energiereiche Strahlen, welche eine Kupferplatte von 2 cm Dicke von oben durchdringen. Bei Bild 48a ist die Energie über der Platte 6,4 • 108 eV, der Energieverlust in der Platte 2,8 • 108 eV. Bei Bild 48b ist der einfallende Strahl wesentlich energieärmer und der relative Energieverlust viel größer. Die Aufnahme in Bild 49 wurde mit zwei übereineinanderstehenden Wilsonkammern aufgenommen, zwischen welchen eine Schicht von 15 cm Blei angebracht war (vgl. 1. Teil, Fig. 9c, S. 30). Ein so hohes Durchdringungsvermögen ist für Elektronen nicht zu verstehen. Hierauf haben zuerst Anderson und Neddermeyer hingewiesen und den Schluß gezogen, daß in der Ultrastrahlung eine neue Teilchenart auftritt, deren Masse zwischen denen des Protons und des Elektrons liegt. Dieses ‘Teilchen wird „Mesotron“ oder „Meson“ genannt. Aus Mesotronen besteht die sog. harte Komponente der Ultrastrahlung.
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Literatur
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Gentner, W., Maier-Leibnitz, H., Bothe, W. (1940). Einzelne Ultrastrahlen. In: Atlas typischer Nebelkammerbilder. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50750-2_15
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