Zusammenfassung
Eine gänzlich neue Art von Kernumwandlung haben Ende 1938 Hahn und Strassmann entdeckt. Der Atomkern des Urans kann durch Einfangen eines Neutrons seine Stabilität in der Weise verlieren, daß er in zwei, nicht sehr verschieden schwere Bruchstücke zerplatzt, wobei die sehr große Energie von etwa 200 eMV frei wird. Sie erscheint zum größten Teil als kinetische Energie der beiden Bruchstücke. Diese erhalten dadurch trotz ihrer großen Masse und Ladung eine Reichweite bis zu etwa 2 cm in Luft. Im Bild sind in der Kammer dünne Uranschichten ausgespannt und der Einwirkung der Neutronen aus einem Cyclotron ausgesetzt worden. Man erkennt die Bahnen der beiden Uranbruchstücke, die von der Folie nach entgegengesetzten Richtungen ausgehen. Die durch die Neutronen und γ-Strahlen verursachte allgemeine Ionisation ist so stark, daß z. B. die α-Strahlen aus dem natürlichen radioaktiven Zerfall des Urans kaum noch sichtbar sind. .Die Urantrümmer erscheinen trotzdem deutlich wegen ihres ungewöhnlich starken Ionisierungsvermögens. Die Zweige, die längs ihrer Bahnen erscheinen, sind Rückstoßkerne aus der Luft in der Kammer. Wegen der großen Kernladung ist die Wahrscheinlichkeit solcher Zusammenstöße mit Atomkernen stark erhöht. Die schweren Trümmer erleiden dabei wegen ihrer großen Masse selbst kaum eine Ablenkung.
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Corson, D. R. u. R. L. Thornton: Phys. Rev. 55, 509 (1939).
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Gentner, W., Maier-Leibnitz, H., Bothe, W. (1940). Die Spaltung des Urans. In: Atlas typischer Nebelkammerbilder. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50750-2_13
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-50750-2_13
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
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