Einleitung

Zusammenfassung

Die vorliegende Arbeit soll vor allem dem schaffenden Ingenieur der Praxis bei der Berechnung von mehrfach gelagerten Kurbelwellen wechselnden Durchmessers, sowie von gekröpften Kurbelwellen an die Hand gehen. Kurbelwellen mit mehreren Kröpfungen werden heute im Bau von Dampfmaschinen und Verbrennungsmotoren aller Art in so weitgehendem Maße angewendet, daß sie zweifellos zu den wichtigsten Bauteilen des Maschinenbaues gehören. Da von der richtigen Wahl ihrer Abmessungen sehr viel abhängt, so muß es eigentlich wundernehmen, daß ihre statische Berechnung bisher sehr im argen liegt. Zumeist begnügt man sich damit, wenn eine Berechnung überhaupt angestellt wird, die mehrfach gelagerte Welle ohne Rücksicht darauf, daß ihre Lagerung statisch unbestimmt ist, in Teilwellen zu zerlegen, die dann als frei aufliegende Träger behandelt werden. Im Schrifttum findet sich verstreut wohl eine Reihe von Arbeiten¹), die sich mit der richtigen Berechnung derartiger Wellen befassen. Am bekanntesten dürften aber die diesem Gegenstande besonders gewidmeten Schriften von Enßlin („Mehrmals gelagerte Kurbelwellen mit einfacher und doppelter Kröpfung“, Stuttgart: Arnold Bergsträsser 1902) und Gompertz („Über abgesetzte und gekröpfte Wellen“, Berlin: Leonhard Simion Nchf. 1913) geworden sein. Enßlin behandelt indes in seiner Arbeit nur einige besondere Fälle von drei- und vierfach gelagerten, einfach oder doppelt gekröpften Wellen in einer Berechnungsweise, die außerordentlich umständlich ist und sich auf andere Fälle nur schwer übertragen läßt. Gompertz versucht zwar eine allgemeine Lösung, doch sind auch seine Formeln so verwickelt und unübersichtlich, daß es begreiflich erscheint, wenn sie keine weitere Verbreitung finden konnten; überdies enthält die letztgenannte Arbeit auch verschiedene, nicht unbedenkliche Irrtümer und Unrichtigkeiten.