Anlaufstörungen an Motoren

Zusammenfassung

Klemmungen oder Anfressungen in den Lagern bei übermäßig angespannten Riemen, Versperrungen und Verstopfungen etwa in Steinbrechern oder Mühlen, irrtümlich geschlossene Auspuffventile von Kolbenkompressoren, offene Schieber im Saug- oder Druckteil von Gebläsen und Pumpen, zu stark angezogene Stopfbüchsen und zahlreiche andere Gründe können das verlangte Anzugs-Drehmoment übermäßig vergrößern. Entweder genügt dann das Moment des Motors zum Anzug überhaupt nicht mehr oder der Motor kommt unter der vermehrten Last nicht mehr auf volle Drehzahl. Dies tritt besonders oft bei Asynchronmotoren mit Kurzschlußläufer auf, welche zur Verminderung des Anlaufstromes mit herabgesetzter Spannung und deshalb auch verringertem Moment angelassen werden, was beim Stern-Dreieck-Anlauf und bei der Verwendung von Anlaßtransformatoren der Fall ist. Auch bei Asynchronmotoren mit auf dem Läufer sitzenden Anlaßwiderstand, dessen Stufen durch Fliehkraftschalter während des Anlaufes nacheinander kurzgeschlossen werden, kann die Abschaltung einer oder mehrerer Endstufen durch ein zu großes Lastmoment verhindert werden. Der Motor bleibt auf einer zu tiefen Drehzahl „hängen“, wobei noch die Gefahr besteht, daß der eingeschaltete Anlasser verbrennt. Bei Antrieben mit vielen Lagern kann allein durch langen Stillstand derselben das Anzugsmoment unzulässig groß werden.