Zusammenfassung
„In seinen Beiträgen zur Kenntnis der normalen menschlichen Neuroglia (1895) hat Weigert gewissermaßen in dogmatischer Weise festgelegt, was man unter Neuroglia zu verstehen hat“ (Nissl). Gewiß hatte lange vorher Deiters die nach ihm benannten Elemente als gliöse „Spinnenzellen“ im zentralen Gewebe isoliert zur Darstellung gebracht, und die Imprägnationen mit Chromsilber hatten die reichen Verzweigungen ihrer Zelleiber veranschaulicht. Dennoch konnte die zuerst von Ranvier vertretene Auffassung sich nicht durchsetzen, daß an der Neuroglia, ähnlich wie beim Bindegewebe, Zellen und davon gesonderte Differenzierungsprodukte, nämlich Fasern, zu unterscheiden seien. Das Richtige an der Lehre Ranviers hat zuerst Weigert mit Hilfe seiner Methode sichergestellt. Seine Entdeckungen bilden die Grundlage für die Klärung der rein histologischen Eigentümlichkeiten der Neuroglia, vor allem aber auch den Ausgang für ihre Analyse unter pathologischen Bedingungen. In seinem berühmten Werk hat Weigert nicht nur die physikalische und chemische Besonderheit der Substanz der Gliafasern dargetan, sondern auch die ungemein großen Unterschiede im örtlichen Verhalten der Gliaf aserung aufgedeckt.
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Spielmeyer, W. (1922). Neuroglia. In: Histopathologie des Nervensystems. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50703-8_4
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