Zusammenfassung
Wenn wir die anatomischen Grundlagen einer Erkrankung des Nervensystems ermitteln wollen, so suchen wir die Eigenart des Prozesses und seine Ausbreitung festzustellen. In der Neuropathologie hat die lokalisatorische Bestimmung des Krankheitsprozesses Jahrzehnte hindurch in überwiegendem Maße die anatomische Forschung beherrscht. Das Hauptziel war die Erklärung der klinischen Symptome aus dem Sitz der Veränderungen. Für die Klärung der Lokaldiagnose hatte die Anatomie vor allem zu wirken: was das Leiden an Ort und Stelle zerstört und was an den Zentren und dem Leitungsapparat unmittelbar und sekundär zugrunde geht, erforschtesie. Wieviel aus solch engem Zusammenarbeiten klinischer und anatomischer Forschung für die allgemeine Kenntnis des Aufbaues und der Funktionen des Zentralnervensystems erschlossen ist, weiß jeder. Wirhaben dadurch einen tiefen Einblick in den anatomisch-physiologischen Mechanismus des Zentralorgans gewonnen, und bei keinem anderen Organ ist die topische Diagnose so gut begründet, wie eben bei den Erkrankungen des Zentralnervensystems.
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Spielmeyer, W. (1922). Ziele und Wege der Histopathologie des Nervensystems. In: Histopathologie des Nervensystems. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50703-8_1
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