Skip to main content

Psychologie der Geschlechtsbeziehungen

  • Chapter
Handbuch der Individualpsychologie

Zusammenfassung

Je nachdem, ob das Problem der Geschlechtsbeziehungen vom medizinischen, soziologischen oder psychologischen Standpunkt her aufgerollt worden ist, haben sich die verschiedensten Ansichten über das „Wesen“ des Mannes, das „Wesen“ der Frau und das „Wesen“ ihrer Beziehungen zueinander gezeigt. Gestützt auf ihre körperlichen Befunde, steht die medizinische Wissenschaft heute noch mehr oder weniger auf dem Standpunkte einer grundsätzlichenVerschiedenheit von Mann und Frau bezüglich ihrer physischen und psychischen Bedürfnisse und Erlebnisfähigkeiten und so nährt sie den Glauben, daß es Sache des Glückes oder des Schicksals sei, ob ein Mann und ein Weib, die sich vereinigen, zueinander „passen“ oder nicht. Auch durch die soziologischen und psychologischen Untersuchungen liefen immer wieder die Beweise für die verschiedene Veranlagung der Geschlechter, bis im Jahre 1923 Dr. M. Vaerting in ihrem Buche: „Neubegründung der Psychologie von Mann und Weib“ auf dem Wege soziologischer Beweisführung den Irrtum aufzeigte, in dem bisher die Geschlechterpsychologie darum befangen sein mußte, weil sie stets vom Manne und in einer Zeit der Vorherrschaft des männlichen Geschlechtes konzipiert worden ist. In diesem Buche wird der Nachweis erbracht, daß all das was heute als „typisch weibliche“ Eigenschaften empfunden und gewertet wird, Ergebnis soziologischer Entwicklung, Ergebnis langwährender männlicher Vorherrschaft ist. Zu Zeiten des Matriarchats treten nämlich die gleichen Eigenschaften als typisch beim Manne hervor, die heute dem Weibe anhaften, während sie beim Weibe zu jener Zeit als in ihr Gegenteil verkehrt nachgewiesen werden können. Das wichtige Ergebnis des Vaertingschen Buches ist, den Beweis für die Relativität psychischer Geschlechtsdifferenzen erbracht und diese als Reaktionen auf psychische Druckverhältnisse (Herrschen und Beherrschtsein) hingestellt zu haben.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 54.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 69.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Editor information

Editors and Affiliations

Additional information

Besonderer Hinweis

Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1926 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

Künkel, R. (1926). Psychologie der Geschlechtsbeziehungen. In: Wexberg, E. (eds) Handbuch der Individualpsychologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50692-5_5

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-50692-5_5

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-642-50383-2

  • Online ISBN: 978-3-642-50692-5

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics