Classification der Arzneimittel

Zusammenfassung

Dass eine wissenschaftliche Anordnung der Medicamente das Studium der speciellen Arzneimittellehre sehr erleichtern kann, ist keine Frage. Sehen wir von der alphabetischen Anordnung ab, welche Verwandtes und Verschiedenes aneinanderreiht, und deren einziger Vortheil, das leichte Auffinden der einzelnen Stoffe, durch ein gutes Register bei Anwendung einer anderen Eintheilungsweise fast völlig erreicht wird, so bieten sich uns im Ganzen vier Eintheilungsprincipien dar, welche in Berücksichtigung gezogen werden können und von denen ein jedes in bedeutenden Pharmakologen Anhänger gefunden hat. Von den darauf gegründeten Classificationen gründen sich zwei, die naturhistorische und die chemische, auf das allgemeine Verhalten der Arzneikörper ohne Rücksicht auf deren besondere Beziehungen zum Organismus, während die Wechselwirkungen des Medicaments und des Körpers bei den beiden übrigen Eintheilungen, der physiologischen und der therapeutischen, den Ausgangspunkt bilden. Bei Entscheidung der Frage, welches dieser Eintheilungsprincipien am besten zu wählen sei, scheint uns das Bedürfniss des praktischen Arztes vor Allem ins Gewicht zu fallen und dasjenige System den höchsten Werth zu besitzen, welches diejenigen Stoffe, welche der Arzt in gleicher Richtung benutzt, so zusammenstellt, wie sie gleichzeitig auch ihrem inneren Wesen nach zusammengehören.