Zusammenfassung
Hermaphroditismus oder Zwittrigkeit bedeutet, daß ein tierischer Organismus die Organe beider Geschlechter an oder in seinem Körper trägt. Das bedeutet zunächst und vor allem, daß er die wesentlichsten Organe beider Geschlechter, ihre Geschlechtsdrüsen oder Gonaden, gleichzeitig nebeneinander in sich enthält, Ovarien und Spermarien. Die morphologische Selbständigkeit dieser Gonaden bleibt dabei vorerst durchaus gewahrt, so bei Plattwürmern, Regenwürmern, Blutegeln, Manteltieren; es kann diese Selbständigkeit aber auch aufgehoben werden, und dann erscheint der extremste Grad zwittriger Organisation in der Verschmelzung beider Gonaden zu einer Zwittergonade, wie sie vor allem bei den zwittrigen Schnecken, bei Hinterkiemern und Lungenschnecken, die Regel bildet. In einer solchen Zwittergonade vermag das gleiche Keimepithel aus dem gleichen Mutterboden heraus Eizellen und Samenzellen zu erzeugen, ohne daß vor einem gewissen Differenzierungsstadium irgendwelche Anzeichen divergierender Geschlechtszellenbildung feststellbar wären.
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Meisenheimer, J.: Geschlecht und Geschlechter im Tierreich Bd. I, Kap. 4 u. 5. Jena 1921.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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© 1926 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Meisenheimer, J. (1926). Hermaphroditismus in seinen natürlichen Beziehungen. In: Adler, A., et al. Fortpflanzung Entwicklung und Wachstum. Handbuch der Normalen und Pathologischen Physiologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50657-4_10
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Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
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