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Die religiöse Erziehung der Kinder aus gemischten Ehen im Gebiet des Preussischen Allgemeinen Landrechts

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Zusammenfassung

Dass in Ländern mit confessionell gemischter Bevölkerung durch Abschwächung des religiösen Gegensatzes die Macht jeder einzelnen Kirche gemindert und damit die Macht des Staats gekräftigt wird, ist ein Erfahrungssatz, welchen die deutsche Religionsgeschichte an mehr als einer Stelle bestätigt. Darüber aber lässt sich streiten, ob gerade gemischte Ehen dem confessionellen Ausgleich dienen, und ob sie deshalb aus Gründen der Staatsraison zu befördern sind. Der preussische Staat ist für eine Begünstigung solcher Ehen nicht positiv eingetreten. Er litt zwar nicht, dass zwischen den in seinem Gebiet befindlichen Religionsparteien durch gegenseitige Versagung der Ehegemeinschaft eine die Nation in zwei feindliche Hälften aus einander reissende Scheidewand aufgerichtet werde. Im Uebrigen hat er aber eine neutrale Stellung bewahrt, das örtliche Zusammenwachsen der Confessionen der Sitte überlassen und sich darauf beschränkt, äussere Hindernisse hinwegzuräumen, welche die gemischten Ehen der freien Willensentschliessung entrücken und fremdem Einfluss überliefern.

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© 1974 Scientia Verlag Aalen

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Hübler, B. (1974). Die religiöse Erziehung der Kinder aus gemischten Ehen im Gebiet des Preussischen Allgemeinen Landrechts. In: Festgabe für Rudolf von Gneist zum Doktorjubiläum. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50653-6_7

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