Eine Hinterkammerlinse mit Irisblende für idiopathische und traumatische Aniridie

Zusammenfassung

Seit Juni 1991 haben wir in der Universitäts-Augenklinik Düsseldorf in 3 Augen mit kongenitaler Aniridie und Katarakt und in 4 Augen mit traumatischer Aniridie und Aphakie oder Katarakt eine zusammen mit der Fa. Morcher entworfene Hinterkammerlinse mit Irisblendenfunktion in den Sulcus ciliaris eingesetzt oder bei fehlenden Kapselsackstrukturen dort eingenäht.

Intraoperativ war insbesondere bei traumatischer Aniridie und in Kombination mit perforierender Keratoplastik das Einführen und korrekte Positionieren der sehr großen Linse sehr schwierig.

Postoperativ hatten wir in zwei Fällen im bisherigen Beobachtungszeitraum von bis zu 9 Monaten mit einem vorbekannten und postoperativ dekompensierten, konservativ jedoch gut beherrschbaren Sekundärglaukom zu tun. In einem weiteren Fall einer postoperativen Drucksteigerung mußte fistulierend operiert werden. Ob und in welchem Ausmaß ein chronischer Endothelzellverlust auftritt, werden die weiteren Untersuchungen zeigen. Ein zystoides Makulaödem ist bisher in keinem Fall aufgetreten. In allen Fällen war ein wesentlicher Visusanstieg nachweisbar.

Eine Implantation dieser potentiell risikoträchtigen Irisblenden-Intraokularlinse sollte nur in spezialisierten Zentren vorgenommen werden.

Summary

Since June 1991 we have implanted a new intraocular lens with an artificial iris diaphragm into three eyes with congenital aniridia and cataract and into 4 eyes with traumatic aniridia and aphakia or cataract.

Intraoperatively we experienced considerable difficulties in positioning the large lens, especially in all cases with traumatic aniridia and simultaneously performed keratoplasty.

Postoperatively three traumatic cases required glaucoma treatment. Two cases responded to medical therapy, one case had to undergo surgery. Up to now there has been no cystoid macula edema nor an endothelial cell loss. However, the follow-up period is too short for a valid judgement.

This potentially risky and certainly difficult operation should be performed in special centres only.