Ein Jahr Erfahrung mit der „Memory-Lens™“, einer thermoplastischen Linse für Kleinschnittimplantation

Zusammenfassung

Die „Memory-Lens™“, die von der Firma ORC hergestellt wird, ist eine Hinter kammerlinse für Kleinschnitt-Kataraktchirurgie. Der optische Teil der Linse besteht aus thermoplastischem Material (MMA, Hema, EDGMA, UV-Absorber). Die Linse wird in der sog. „Thermal Exchange Unit“ erhitzt. Dadurch wird das Material weich und verformbar. Mit einem „Roller“ wird die erhitzte Linse gerollt und im „Roller“ eingespannt wieder abgekühlt. Unmittelbar vor der Implantation wird die Linse aus dem „Roller“ genommen und — da sie sich sofort zu entfalten beginnt — möglichst schnell implantiert. Zwischen November 1990 und Oktober 1991 wurden an unserer Klinik 35 Linsen implantiert (Modell U 780 A und U 940 A). In 9 Fällen mußte die Wunde genäht werden, sonst konnte die Wunde immer mit no-stitch-Technik dicht geschlossen gehalten werden. Schnittlänge 3,5 mm bzw. 4,5 mm. Die einzigen Probleme traten bei der Faltung auf. Kleinste Optikbrüche im Bereich des Bügelansatzes führten zu Bügellockerungen im „Roller“. Auch Doppelfaltungen wurden beobachtet. Die Verträglichkeit des Materials ist bisher hervorragend. Es trat keinerlei Zellbesiedlung des Implantates auf. Im Spätverlauf wurde auf 2 Implantaten eine feine Membran zirkulär zentral von der Kapsulorhexis beobachtet. Spezifische Komplikationen traten bislang keine auf.

Summary

The “Memory-Lens™” manufactured by ORC is a three piece posterior chamber lens for small incision cataract surgery. The optical part of the lens consists of thermoplastic material (MMA, Hema, EDGMA, UV-absorber). The IOL is heated in a so called “Thermal Exchange Unit”. The heated material becomes soft and foldable. Within a special “roller” the heated IOL is rolled and then cooled again. The folded IOL remains compressed in the “roller” until implantation is performed. Between November 1990 and October 1991 35 IOL’s were implanted (model U 780 A and U 940 A). In 9 cases the wound had to be sutured, all other wounds were tightly closed with a no-stitch preparation technique (wound opening 3.5 resp. 4.5 mm). The only problems occurred during the folding process. Minimal breaks in the optic at the point where the haptic is fixed leaded to loosening of loops. Also double folding (Sphenomenon) occurred. Up to now the biocompatibility of the IOL’s is excellent. No foreign body reaction with giant cells was observed. In 2 cases 8 months postoperatively a circular transpartent membrane central of the capsulorhexis on the anterior surface fo the IOL was observed. Specific complications did not occure during the follow-up period.