Zusammenfassung
Sobald eine Substanz zur Anwendung am Menschen in der Phase I ansteht, sind zunächst zwei Punkte wichtig: wo kommt die Substanz her und wo soll sie hin. Anders formuliert, aufgrund welcher Tiermodelle soll die Substanz in die Phase I kommen und mit welcher Indikation. Diese einfache Vorstellung macht bereits deutlich, daß die klinische Arzneimittelentwicklung — speziell von den Probandenmodellen her — nur eine konsistente Weiterentwicklung der Präklinik sein kann. Betrachten wir die Substanz als Bewerber um eine Position auf dem Markt, so muß der Bewerber nacheinander verschiedene Hürden überwinden, um schließlich das Ziel zu erreichen. Derartige Selektionssysteme werden üblicherweise als “Multiple Hürdensysteme” bezeichnet. Die Hürden in solchen Systemen werden so aufeinander aufgebaut, daß, obwohl das Überwinden der einzelnen Hürde nur einen mäßigen Vorhersagewert für den Enderfolg besitzt (wegen der Komplexibilität der Sachlage, nicht aus Prinzip), es zum Erfolg des Bewerbers für die Überwindung der unmittelbar folgenden Hürde einen sehr hohen Vorhersagewert besitzt. Dem entspricht in der Arzneimittelentwicklung die Vorstellung, daß es nicht möglich sei, z. B. aus der Pharmachemie heraus zuverlässige Prognosen für einen Markterfolg/therapeutischen Durchbruch abzuleiten. Auch aus der Tierpharmakologie heraus ist das gegenwärtig nicht zuverlässig möglich, zumindest nicht im ZNS-Bereich (vgl. z.B. zur Demenz: Fibiger. 1991).
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Oldigs-Kerber, J., Sittig, W. (1993). Spezifische und unspezifische Probandenmodelle der ZNS-Forschung in Phase I. In: Lange, L., Seifert, W., Jaeger, H., Klingmann, I. (eds) Pharmakodynamische Modelle für die Arzneimittelentwicklung. Konzepte in der Humanpharmakologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50229-3_19
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