Klinische Ergebnisse nach Implantation asymmetrischer Mehrzonen-Multifokallinsen

Zusammenfassung

Es wird ein neues Konzept zur binokularen Implantation multifokaler Intraokularlinsen (MIOL) vorgestellt. Hierbei handelt es sich um folgendes Prinzip: Am führenden Auge wird der Fernfokus mit 60–70% der einfallenden Lichtenergie bevorzugt, am 2. Auge liegt die Gewichtung auf dem Nahfokus. Methoden: 3 Monate und 1 Jahr nach klinischer Implantation wurden Fernvisus, Nahvisus, Kontrastempfindlichkeit und Defokussierkurven an beiden Augen eines kleinen Patientenkollektivs (n = 9) bestimmt. Ergebnisse: Für Fern- und Nahvisus ergaben sich keine Unterschiede zwischen beiden Augen; dagegen war die Empfindlichkeit für niedrige Kontraste (Regan 25%) am begünstigten Auge überlegen; Defokussierkurven wiesen bei typischem zweigipfligen Verlauf entsprechend einen höheren Peak im stärker gewichteten Fokus auf. Binokular wurde somit für Ferne und Nähe ein gutes Kontrastsehen ermöglicht.

Summary

A new concept for binocular implantation of multifocal IOLs is presented which is based on the following principle: the far focus of the leading eye is favoured by 60–70% of the light energy, the IOL for the second eye is favouring the near focus. Methods: Distance and near visual acuity, contrast sensitivity and defocus curves were measured in both eyes 3 months and 1 year after clinical implantation in a small population (n = 9). Results: We found no difference in far and near visual acuity in the eyes with different MIOLs. Contrast sensitivity for low contrasts was superior in the favoured focus; defocus curves showed a typical two-peak-course with a higher peak in the favoured focus, enabling a binocular vision with good contrast sensitivity for far and near.