Zusammenfassung
Die hygienische Seite des Städtebaues hat schon in weit zurückliegenden Zeiten hohe Beachtung gefunden. Die Kloaka maxima des alten Rom ist für uns der Beweis, daß ein vollständiges Entwässerungssystem in der alten Tiberstadt bestanden hat, welches die Abwässer aus den Haushaltungen sowohl, wie aus den großen Badeanlagen in geordneter Weise unterirdisch abführte. Pompeji beweist uns heute noch, welche Sorgfalt die Römer verwandten auf die Pflasterung der Straßen. Die verwendeten großen Granitblöcke, die sich von den heute in Italien benutzten nur durch das Format unterscheiden, lassen eine sehr gründliche Reinigung der Straße zu und gestatten andererseits dem Regen, periodisch einen noch zurückgebliebenen Schmutz schnell abzuspülen. Die Wasserleitungen aus römischer Zeit haben sich mit ihren gigantischen Bauwerken durch alle Völkerstürme hindurch, in großen Bruchstücken wenigstens, bis auf unsere Zeit gerettet. Sie sind ein lebendes Zeugnis dafür, welchen Wert man damals schon auf die Zuführung großer Mengen einwandfreien Wassers zu den Menschenansammlungen der Städte legte, und wie wenig man vor der Mühe und den Kosten selbst von Bauwerken größten Maßstabes zur Erreichung dieser Zwecke zurückschreckte. So haben denn ja auch die Bäder im alten Rom und später in allen Ländern, in die sich die römische Wölfin einmal verbissen hatte, eine Höhe und Vollkommenheit erreicht, zu der wir noch heute staunend aufschauen, die wir zu übertreffen nicht imstande sind.
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Schoenfelder, L. (1920). Die hygienische Seite des Städtebaues. In: Adam, A., et al. Grundriss der Hygiene. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49944-9_2
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