Skip to main content

Klebstoffe und Kitte

  • Chapter
Book cover Kolloidchemische Technologie

Zusammenfassung

Klebstoffe dienen dazu, zwei gleichartige oder verschiedenartige Stoffe fest miteinander zu verbinden. Das Kitten und Kleben hat der Mensch, wie so vieles andere, jedenfalls durch Zufall gelernt, vielleicht sind ihm auch Beobachtungen, die er in der Tier- und Pflanzenwelt machte, zu Hilfe gekommen. Die griechischen Mythen und Sagen, welche den Menschen von der Spinne das Weben, von der Schwalbe das Kitten und Mauern erlernen lassen, weisen ja daraufhin, daß der Mensch im Umgang und Kampf mit der Tierwelt seine erste Geistesbildung empfangen hat. Die nötigen Stoffe zum Kitten und Kleben fanden die Menschen auch jedenfalls schon in grauer Vorzeit im Harz der Koniferen, im Gummi der Kirschbäume und Akazien, im Traganth der Astragalusarten sowie im Honig und Wachs der Bienen. Das Kitten dürfte wohl wesentlich früher ausgeübt worden sein als das Kleben. Jedenfalls stellte sich sehr bald das Bedürfnis ein, feste Körper, die nur roh zusammenpaßten, miteinander zu verbinden. Das Kleben aber, einigermaßen geebnete Berührungsflächen voraussetzend, erwies sich erst bedeutend später als eine technische Notwendigkeit, wurde jedoch auch schon recht früh erfunden. Beweise für sehr frühzeitiges Kitten bergen fast alle Museen in Form von gekitteten Töpfen und Urnen. Das Schlesische Museum für Kunstgewerbe und Altertümer zu Breslau besitzt ein besonders merkwürdiges Beispiel uralter Kittkunst. Es ist ein kleines Eichenkästchen, auf dessen Deckel in der ersten Völkerwanderungszeit fünf römische Denare festgekittet wurden. Das Bindemittel hat so vorzüglich gehalten, daß heute noch vier Geldstücke auf dem morschen Holz-plättchen festsitzen. Die Kittmasse besteht vermutlich aus einer Kalk-Eiweißverbindung. Betrachtet man die Kunstwerke der alten Ägypter, so sieht man, daß die Kunst des Klebens und Kittens uralt sein muß, und daß die Klebstoffe von ausgezeichneter Beschaffenheit gewesen sein müssen, um bis in unsere Zeiten zu halten.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 54.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 69.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Referenzen

  1. Vgl. hierzu Bechhold und Neumann, Ztschr. f. angew. Chem. 37, 539 (1924).

    Google Scholar 

  2. E. Stern, Ztschr. f. angew. Chem. 37, 403 (1924). — Vgl. auch den Abschnitt „Farben-bindemittel“.

    Google Scholar 

  3. Ztschr. f. angew. Chem. 27, 3, 504 (1914). — Kolloid-Ztschr. 34, 201, 203, 204 (1924)

    Google Scholar 

  4. Ztschr. f. analyt. Chem. 40, 147 (1901).

    Google Scholar 

  5. Vgl. Wo. Ostwald, Die Welt der vernachlässigten Dimensionen, 7. u. 8. Aufl. (Th. Steinkopff, Dresden 1922), S. 82.

    Google Scholar 

  6. Vgl. auch hierzu E. Sauer, Kolloid-Ztschr. 17, 132 (1915).

    Google Scholar 

  7. R. E. Liesegang, Kolloide in der Technik (Dresden 1923), S. 13.

    Google Scholar 

  8. E. Rothlin, Biochem. Ztschr. 98, 34 (1919). — O. Faust, Ztschr. f. physiol. Chem. 93, 758 (1919).

    CAS  Google Scholar 

  9. Pharm. Ztschr. f. Rußland 803 (1893).

    Google Scholar 

  10. Ind. Bl. 20, 231. — Chem. Zbl. 576 (1883).

    Google Scholar 

  11. Mitt. d. kgl. techn. Versuchsanstalten 149 (1894).

    Google Scholar 

  12. Ztschr. f. analyt. Chem. 40, 143-168 (1901).

    Google Scholar 

  13. Zur Ergänzung der Frommschen Arbeit vgl. die Arbeiten von K. Dieterich in den Helfenberger Annalen 1896 und 1897, in den Berichten der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft 1898, H. 3 und in der Ztschr. f. analyt. Chem. 40, 408 (1901).

    Google Scholar 

  14. Bull. soc. bot. France 27, 287 (1879); 28, 207 (1880).

    Google Scholar 

  15. R. E. Liesegang, Farben-Ztg. 24, 971 (1919).

    CAS  Google Scholar 

  16. Vgl. hierzu den Artikel von R. E. Liesegang in Kolloide in der Technik (Dresden 1923), S. 24-25.

    Google Scholar 

  17. Bioch. journ. 2, 34.

    Google Scholar 

  18. Tschirch, Handb. d. Pharmakognosie 2, Abt. 1, 402.

    Google Scholar 

  19. Caesar und Loretz, Halle a. S., Geschäftsbericht 116 (1924); 153 (1925).

    Google Scholar 

  20. Liebigs Annalen 199, 165.

    Google Scholar 

  21. Landw. Jahrb. 259 (1896).

    Google Scholar 

  22. Dinglers polytechn. Journ. 261, 88.

    Google Scholar 

  23. Ztschr. f. angew. Chem. 694 (1888).

    Google Scholar 

  24. C. Breuer, Kitte und Klebstoffe, 2. Aufl. (Leipzig 1922), S. 78.

    Google Scholar 

  25. R. E. Liesegang, Kolloide in der Technik (Dresden 1923), S. 18.

    Google Scholar 

  26. Chem.-Ztg. 47, 249, 289 (1923).

    Google Scholar 

  27. Chemikalien-Markt 3 und 4 (1920).

    Google Scholar 

  28. Kunststoffe 14, 54, 118 (1924).

    Google Scholar 

  29. Ullmann, Enzyklopädie d. techn. Chemie, 9, 24. — Chem.-Ztg. Chem. techn. Übersicht 44, 275 (1920). — Melliands Textilber. 1, 56 (1920).

    Google Scholar 

  30. R. E. Liesegang, Kolloide in der Technik (Dresden 1923), S. 20

    Google Scholar 

  31. Chem.-Ztg. 44, 693 (1920).

    Google Scholar 

  32. Ztschr. f. Spiritusindustrie 45, 169 (1922).

    Google Scholar 

  33. Chem.-Ztg. 48, 297, 685 (1925).

    Google Scholar 

  34. Gütige Privatmitteilung von Prof. O. Gerngroß.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Editor information

Editors and Affiliations

Additional information

Besonderer Hinweis

Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1932 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

Rammstedt, O. (1932). Klebstoffe und Kitte. In: Liesegang, R.E. (eds) Kolloidchemische Technologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49919-7_15

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-49919-7_15

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-642-49626-4

  • Online ISBN: 978-3-642-49919-7

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics