Zusammenfassung
Am Arm, und zwar am Ellenbogen im Bereich des M. biceps und brachialis internus gut bekannt, sehen wir am Bein diese posttraumatische Veränderung außer an den Adductoren (Reitknochen), wo sie offenbar durch kleinste traumatische Zerrungen entsteht, nicht gar so selten am Oberschenkel im Bereich des M. quadriceps femoris. Diese Veränderung und die dadurch bedingten Beschwerden sind nicht überall genügend bekannt. Ich habe Kranke gesehen, die als Simulanten angesehen wurden und die erst dann Recht durch die Versicherungsbehörde bekamen, als sie nach operativer Entfernung des Muskelknochens schmerzfrei wurden. Anscheinend entstehen diese Muskelknochen nach Zerreißungen von Muskelteilen und weniger durch das Hämatom. Wir sehen 2–3 Wochen nach dem Unfall bereits im Röntgenbild den Knochenschatten, der bei unzweckmäßiger Behandlung größer und größer wird, zackig, nadelartig spitz, bald mehr breit, bald länglich, ohne oder mit Zusammenhang mit der Vorderseite des Femur. Man fühlt die harte Verdickung und findet fast immer eine Behinderung der Beugung des Kniegelenks. Das ist auch ganz erklärlich, weil durch den eingelagerten Knochen der Muskel an Elastizität verloren hat. Zur Vorbeugung möge man eine frische Muskelzerreißung, die durch Quetschung, Schlag, Stoß geschieht, stets mit Ruhigstellung im Gipsverband für 3–4 Wochen behandeln, bis anzunehmen ist, daß der Muskelriß geheilt ist.
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Hohmann, G. (1948). Myositis ossificans circumscripta. In: Fuß und Bein. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49911-1_36
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