Beitrag zur Theorie der Chloratoxydation

Zusammenfassung

Seit den Untersuchungen von Marcharrn ¹ im Jahre 1879 und von v. Mering ² 1885 galt das Chlorat als typischer, direkter Hämiglobin-Bildner, und diese Ansicht hielt sich lange Zeit. Schon 1887 wiesen aber Riess ³ und später Lipschitz ⁴ und Nickel ⁵ darauf hin, daß bei Einwirkung von Chlorat auf Blut eine gewisse Latenzzeit verstreicht, bis die ersten meßbaren Veränderungen auftreten und gaben der Vermutung Ausdruck, daß eine unmittelbare Reaktion des Chlorats mit dem Blutfarbstoff wenig wahrscheinlich ist. Rudolf Mayer ⁶ (1922) nahm an, daß bei der Reaktion eine katalytische Sauerstoffübertragung stattfindet und daß hierbei Hämiglobin eine gewisse Funktion besitzt.

Herrn Professor Dr. W. Heubner zum 75. Geburtstag gewidmet.