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Zusammenfassung

Die Anlage des Darmrohres wird durch das innere Keimblatt gebildet, also durch eine flach unter dem mittleren Keimblatte ausgebreitete Epithellamelle (Abb. 35, 102a). Ein Darmr ohr ist daher ursprünglich nicht vorhanden. Sobald nun der embryonale Körper über den Dottersack vorzuwachsen beginnt, dringt auch das Entoderm in diese vorwachsenden Körperabschnitte vor, jedoch nicht als einfache Epithellamelle, sondern derart, daß es sowohl in dem vorderen als auch in dem hinteren über den Dottersack vorwachsenden Körperabschnitte je eine Bucht bildet, während es in dem mittleren Körperabschnitte noch flach über dem Dottersacke ausgebreitet bleibt. Die beiden Buchten werden als kraniale oder vordere, bzw. als caudale oder hintere Darmbucht, als Vorder- und Hinterdarm (Kopf- und Schwanzdarm) bezeichnet (Abb. 53). Ihre Bildung erfolgt durch Vermehrung der Entoderinzellen und durch gleichzeitiges Einschneiden der vorderen, der hinteren und der seitlichen Grenzrinnen (S. 35, 41). Die Zugangsstellen aus dem mittleren, noch nicht zu einem Rohre umgestalteten Entodermbezirke in diese Buchten heißen vordere, bzw. hintere Darmpforte (Abb. 53, 54). Vorne, bzw. hinten (d. h. genauer: kranial bzw. caudal) sind diese Buchten blind, es ist also weder eine Mund- noch eine Afteröffnung vorhanden. Entsprechend dem Längenwachstum des Embryo verlängern sich auch diese beiden Buchten, und zwar nicht bloß durch Vorwachsen in kranialer, bzw. in caudaler Richtung, sondern auch dadurch, daß sich die beiden Darmpforten einander nähern, wodurch auch der mittlere Bezirk des Entoderms allmählich zu einem Rohre umgestaltet wird. Die ursprünglich breite Verbindung dieses Entodermbezirkes mit dem Dottersacke, der Dottergang, Ductus omphaloentericus, wird daher immer enger und enger (vgl. die Abb. 36c—e, 54, 55, 64). Spätestens zu Ende des 1. Monates schnürt sich der Dottergang an seiner Abgangsstelle vom Darme, an dem Darmnabel (S. 35), vom Darme ab, so daß dann das Darmrohr vollkommen geschlossen ist und Vorder- und Hinterdarm ohne Grenze ineinander übergehen (Abb. 66). Der Abschnürungsstelle des Dotterganges vom Darme entspricht beim Erwachsenen eine etwa 80 cm über der Einmündungsstelle des Ileum in das Caecum gelegene Stelle der Vorderwand des Ileum. Erfolgt die Abschnürung des Dotterganges nicht am Darmnabel, sondern innerhalb des Dotterganges selbst, so entsteht aus dem erhalten bleibenden Teile des Dotterganges ein Diverticulumilei.

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Fischel, A. (1931). Die Entwicklung der Organe. In: Grundriss der Entwicklung des Menschen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49892-3_4

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