Zusammenfassung
Die Tränen werden von den (tubulösen) Tränendrüsen geliefert, beim Lidschlag nach dem inneren Lidwinkel hin gespült, hier von den am oberen und unteren Lide gelegenen Tränenpünktchen aufgenommen und durch die Tränenkanälchen in den in der Fossa lacrimalis gelegenen Tränensack weitergeleitet, der mit dem Ductus naso-lacrimalis unter der unteren Muschel in die Nase mündet (Abb. 70). Die Beförderung der Tränenflüssigkeit geschieht wohl zum Teil durch Capillarattraktion von seiten der Tränenpünktchen, vor allem aber durch eine Art Pump. mechanismus, der überwiegend von den Tränenkanälchen bestritten wird (vgl. Abb. 70). Mit Beginn des Lidschlages kontrahieren sich nämlich die vertikalen Teile der Tränenkanälchen, während die horizontalen sich erweitern; dadurch entsteht ein Unterdruck, der, wenn die vertikalen Teile sich bei der Lidöffnung wieder öffnen, zur Ansaugung von Tränenflüssigkeit führt, die dann mit dem neuen Lidschlage durch Druckwirkung in den Tränensack befördert wird. „Der Anfangsteil der Tränenwege wirkt also als Druck- und Saugpumpe“ (Rohen). Gleichzeitig wird wahrscheinlich durch Kontraktion des Orbicularis oculi das mediale Lidbändchen, das vor dem Tränensack am Knochen inseriert, in einer Weise angespannt, daß sich der Tränensack ein wenig erweitert und ebenfalls Tränenflüssigkeit ansaugt.
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© 1964 Springer-Verlag OHG / Berlin · Göttingen · Heidelberg
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Engelking, E. (1964). Die Erkrankungen der Tränenorgane. In: Grundriß der Augenheilkunde für Studierende. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49891-6_5
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