Zusammenfassung
Der Glaskörper, der als festflüssiges Gel mit einem Brechungsindex von etwa 1,33 das Augeninnere ausfüllt, zeigt eine der Umgebung angepaßte Form: dort, wo ihm die Linse anliegt, besteht eine entsprechende Eindellung, die tellerförmige Grube (Fossa patellaris); nach vorn zu, also hinter der Linse und Zonula, weist die gallertige Masse eine deutliche Verdichtung auf. Diese wird als vordere Grenzschicht bezeichnet und hat insofern eine gewisse Bedeutung, als dadurch der Glaskörper auch nach Entfernung der Linse in seiner Form gehalten werden kann. Die klinische Untersuchung des Glaskörpers erfolgt mittels der Methode der Durchleuchtung mit dem Lupenspiegel und vor allem dann mit der Spaltlampe; in bestimmten Fällen bedient man sich dabei einer besonderen Vorsatzlinse (vgl. S. 12). Der Glaskörper ist wasserklar und durchsichtig und läßt makroskopisch normalerweise keine besondere Struktur erkennen. Im Spaltlampenbild sind feinste Fasernetze und Membranellen sichtbar. Sie bilden das Gerüst des zu 99% aus Wasser bestehenden Corpus vitreum. Die Zugehörigkeit des Glaskörpers zum Bindegewebe kann wegen seines Gehalts an ortsständigen Bindegewebszellen (Glaskörperrindenzellen), kollagenen Fasern und Hyaluronsäure als gesichert gelten. Das Glaskörpergerüst zeigt eine besonders feste Anheftung in der Ora-serrata-Gegend, eine weniger feste Adhärenz am hinteren Augenpol.
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© 1964 Springer-Verlag OHG / Berlin · Göttingen · Heidelberg
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Engelking, E. (1964). Erkrankungen des Glaskörpers. In: Grundriß der Augenheilkunde für Studierende. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49891-6_10
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