Zusammenfassung
In der Zeit vor A. Werner faßte man die Chromsalze nach der allgemeinen Formel CrX3 auf und nahm an, daß diese Salze in wäßriger Lösung nach der Gleichung CrX3 → Cr⋅⋅⋅ + 3X’ ionisiert sind. So einfach liegen die Verhältnisse nicht; vor allem ist ein einfaches Chromiion (Cr⋅⋅⋅) nicht bekannt. Auch lassen sich die mannigfachen Chromverbindungen (es gibt z. B. mehrere Chromichloride) auf diese Weise nicht erklären. Es war das große Verdienst von Alfred Werner, eine Systematik der anorganischen Verbindungen aufgestellt und dadurch das Verständnis und die konstitutionelle Aufklärung zahlreicher Verbindungsklassen ermöglicht zu haben. Hieraus hat die Chemie des Chroms ganz besonderen Nutzen gezogen, und es ist heute ohne die „Werner’sche Theorie“ nicht mehr möglich, die zahlreichen komplexen Verbindungen des Chroms zu überblicken und ihr Verhalten zu verstehen.
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Literatur
Dieser Rückblick folgt den Darlegungen in Werner-Pfeiffer, Neuere Anschauungen auf dem Gebiete der anorganischen Chemie, 5. Aufl. (Braunschweig, 1923).
Wie später noch eingehender besprochen wird, dürfen einkernige Chromkomplexe, um Gerbwirkung auszuüben, nicht völlig beständig sein. Damit hängen die steten Veränderungen zusammen, welche Chromgerbbrühen beim Altern, bei Temperaturänderungen, Salzzusätzen, Verdünnung usw. erleiden und welche in der Praxis der Chromgerbung eine so wichtige Rolle spielen.
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E. Stiasny und C. Lochmann, Coll. 1925, 190.
Ac = Azetatorest; Fo = Formiatorest.
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K. H. Meyer und H. Mark, Der Aufbau der hochpolymeren organischen Naturstoffe, (Leipzig 1930;, S. 63 ff.
Siehe besonders H. Staudinger, Ber. 59, 3019, (1926).
Siehe S. 339.
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Stiasny, E. (1931). Allgemeines. In: Gerbereichemie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49879-4_15
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