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Gründe für die Annahme des Sekundärvorganges

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Theorie der Arthritis Deformans
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Zusammenfassung

Das Aussehen der normalen Gelenkteile, des Knorpels, der Gelenkkapsel und Bänder entspricht dem Aussehen typischer Kolloide. Wenn dieses Aussehen, im besonderen die bläuliche Farbe des Knorpels, auf „durchschimmerndes Blut“ zurückgeführt wird (Burckhardt), so ist dem entgegenzuhalten, daß das bläulich. e Aussehen andere Gründe hat. Läßt man nämlich einen Lichtstrahl durch den Knorpel hindurchgehen, so bemerkt man, daß an den kleinsten Teilchen Licht auch seitwärts, senkrecht zum Lichtstrahl, abgebeugt wird. Lord Rayleigh hat gezeigt, daß das abgebeugte Licht sogenannter trüber Medien um so schwächer ist, je kleiner die Partikel sind. Molekulare Lösungen erscheinen deshalb klar oder, wie man zu sagen pflegt, optisch leer, weil die Teilchen in der Größenordnung der Moleküle liegen. Sind die Teilchen aber von der Größenordnung der Wellenlängen des Lichtes, also von der Größenordnung 10−5 cm, einer Größenordnung, die jener der ko11oiden Teilchen gleich ist, so werden vorwiegend die kurzwelligen blauen Strahlen abgebeugt. Deshalb erscheint der Knorpel Jugendlicher bläulich im reflektierten und rötlich-gelb im durchfallenden Licht; auch sieht man an ihm oft deutliche Opaleszenz, ein Zeichen, welches auf die Inhomoginität der Masse in ihren kleinsten Teilchen hinweist. Das Aussehen des Knorpels erklärt sich ganz allgemein aus dem Verhalten des Lichtes gegenüber trüben Medien, einem Problem, mit dem sich bekanntlich schon Goethe beschäftigt hat. Wir müssen also annehmen, daß die Teilchen der Gelenksubstrate eine Größe haben, die zwischen 10−5 und 10−7 schwankt, wie das dem kolloiden Zustand eigentümlich ist; sie sind also relativ groß gegenüber den einzelnen Molekülen und enthalten von diesen immer noch Millionen. Die Veränderung in der Farbe, die diese Teile bei der A. d. zeigen, lassen aber auch einen Schluß darüber zu, in welcher Richtung — Dispersitätsherabsetzung oder Dispersitätserhöhung, Vergrößerung oder Verkleinerung der Teilchen — sich die Änderung bewegt hat. Höhere Grade der Quellung nähern sich im Aussehen den molekularen Lösungen, weil die Teilchengröße unterhalb der Wellenlängen des Lichtes liegt, während eine Dispersitätsverminderung hohen Grades das Aussehen demjenigen von Koagulaten nähert.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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© 1935 Verlag von Theodor Steinkopff

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Staunig, K. (1935). Gründe für die Annahme des Sekundärvorganges. In: Theorie der Arthritis Deformans. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49867-1_6

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