Zusammenfassung
Das Ziel der experimentellen Zeemaneffektuntersuehung ist nach den in § 24 gemachten Einschränkungen die Feststellung von Linientypen. Hierbei soll unter ”Linientypus“ im weitesten Sinne verstanden werden das vollständige Zerlegungsbild von magnetisch beeinflußten Spektrallinien, enthaltend die Lage, den Polarisationszustand und den Intensitätsverlauf der magnetischen Komponenten unter Einbeziehung der Erscheinungen, die im magnetischen Verwandlungseffekt ihren Ursprung haben. Diese Ziel- und Begriffsbestimmung schließt ein, daß die experimentelle Untersuchung ohne Einbuße an Umfang und Bedeutung der Ergebnisse vollkommen auf den Transversaleffekt (§1) in Emission beschränkt werden kann, ohne Berücksichtigung des durch den Transversaleffekt mitbestimmten Longitudinal- und Schrägeffektes und der Absorptionserscheinungen.
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Literatur
Dieses Phänomen ist von Bohr vorausgesehen und an einer Vergrößerung des magnetischen Typus von H Α (Ann. d. Physik Bd. 4, S. 39, Tafel VIII, Bild 4) von ihm auch tatsächlich gefunden worden (vgl. Sommerfeld: Atombau und Spektrallinien, 3. Aufl., S. 370, Anm.).
Die Zickzacklinien in Abb. 9 B bei G 1 und G 2 sollen kein Gewinde, sondern eingedrehte Rillen andeuten, in die sich die Gummiringe einpressen.
Für Messung 8 (Tab. 31) wird die Fehlergrenze von Babcock mit +2 bis 3 Einheiten der letzten Stelle von , als wahrschein licher Fehler ±1 Einheit angegeben. Damit ist der Wert von Flamm nicht vereinbar. Babcock sieht den von ihm bestimmten Wert für genauer an als den FLAMMschen. Im Gegensatz zu den früheren absoluten Bestimmungen des Zeemaneffekts, denen jeweils nur einige wenige Spektrallinien zugrunde gelegt sind, benutzt Babcock zwecks Erhöhung der Meßgenauigkeit eine sehr große Zahl von Linien mit anomalen Typen (40 Linien des blauen Teils vom Cr-Spektrum und 76 andere Linien, teils des Cr, teils des Ti, Zn, Ba). Durch die Häufung der Messungen wird der Fehler in der Aufspaltungsbestimmung in der Tat unzweifelhaft herabgedrückt. Indessen ht schwer zu entscheiden, bis zu welchem Grade durch Häufung die Fehler eingeschränkt werden, welche durch nicht vollkommene Auflösung magnetischer Feinstrukturen (als Lichtquelle diente der Funke in Luft) in das Gesamtergebnis hineingetragen werden. Auf das Vorkommen nicht völlig erkannter magnetischer Strukturen weist die Angabe von Aufspaltungsfaktoren im Spektrum des Cr hin, wie 9/11, 15/11, 26/15, 15/16, 14/17, 20/21 und ähnliche, welche nach neueren Erfahrungen (vgl. Anhang C) keine Realität haben. Der Einfluß dieser anzuzweifelnden Aufspaltungen auf das Gesamtergebnis ist schwer zu beurteilen. Da er vorhanden ist, bestehen Bedenken, ob die von Babcock angegebenen Fehlergrenzen nicht doch zu eng gezogen sind, und ob in der Tat eine Notwendigkeit besteht, an Stelle des FLAMMschen Wertes 1,7686 den Wert von Babcock als den durch die Bestimmungsmethode sicherer begründeten anzunehmen.
Vgl. für das Folgende: Kayser: Handb. d. Spektroskopie Bd. I, S.421ff.
Aus diesem Grunde ist die Durchbildung der Lichtquelle (§28) für den Zeemaneffekt wichtig. Ein für die Auflösung von Zeemantypen günstiges Moment liegt übrigens in der Tatsache, daß im Magnetfeld die spektrale Breite der Komponenten im allgemeinen kleiner ist als die der feldlosen Linie, besonders trifft dies zu für Lichtquellen bei Atmosphärendruck, weniger für Vakuumlichtquellen.
Über die Abhängigkeit der tatsächlichen Auflösung R von Spaltbreite und spektraler Linienbreite für verschiedene Werte von R 0 orientieren die Tabellen in Kaysers Handb. d. Spektroskopie Bd. I, S. 555 ff. Ist der Spalt hinreichend eng, so fällt eine geringe Änderung seiner Breite gegenüber der spektralen Linienbreite nicht ins Gewicht. Die günstigste Spaltbreite wird empirisch bestimmt durch kurzfristige Aufnahme einer magnetischen Feinstruktur. Gut geeignet ist der Typus p 1 d 1 im Vakuumbogen (z.B. 3610 ÅE des Cd, Bild 11, Taf. I). Aus einer Serie von Aufnahmen mit verschiedenen Spaltbreiten wird diejenige ermittelt, unterhalb deren nur Schwächung, aber keine weitere Verschärfung der Komponenten eintritt.
Zeeman, P.: Arch. néerland. des science (2) Bd. 14, S. 267. 1909.
Anh. zu den Abhandl. d. Berlin. Akad. d. Wiss. 1902.
Ann. d. Physik Bd. 71, S. 539. 1923.
Die schärfste Probe auf Starrheit und Unveränderlichkeit hat die Aufstellung bei dem starken Erdbeben im November 1911 bestanden, dessen Epizentrum nahe bei-Tübingen lag. Zufällig wurden gerade in jener Zeit während mehrerer Wochen fortlaufende Beobachtungen der Gitternormalen ausgeführt, um die Unveränderlichkeit der eben erst vollendeten Aufstellung zu prüfen. Dazu war im Mittelpunkt O des Gitterspiegels ein fein geteilter, durch Gaußokular beleuchteter und beobachteter Glasmaßstab dauernd aufgestellt, dessen Teilstriche durch den Gitterspiegel in sich selbst abgebildet waren. Diese Abbildung zeigte nach dem Erdbeben keine Verschiebung.
Paschen, F.: Ann. d. Physik Bd. 50, S. 903. 1916.
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Back, E., Landé, A. (1925). Die Apparatur. In: Zeemaneffekt und Multiplettstruktur der Spektrallinien. Struktur der Materie in Einzeldarstellungen, vol 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49854-1_8
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