Zusammenfassung
Die Untersuchung des Blutes liefert Aufschluß über dieses wichtige Organ selbst, und zeigt wie weit die „innere Umwelt“ sich in feiner Abstufung an neue Bedingungen anpassen kann. Mit der äußeren Umwelt steht das Blut unter Zwischenschaltung der Lunge, der Magen- und Darmwand, der Niere und des Körperepithels in Verbindung. Das Gleichgewicht, das sich zwischen der äußeren Umwelt und dem Blut einstellt, ist in hohem Maße von der nervösen Steuerung dieser Organe abhängig. So beeinflußt die Steuerung der Atmung in erster Linie den Kohlensäuregehalt und damit das gesamte physikalisch-chemische Gleichgewicht im Blut, die Steuerung der Verdauung den Gehalt an transportierten Bestandteilen, die Steuerung der Niere den Wasserhaushalt und die Zusammensetzung des Blutes und die Steuerung der peripheren Durchblutung den Wärmehaushalt. Alle diese Mechanismen sind auf die Erhaltung der Konstanz der inneren Umwelt „Blut“ gerichtet und werden in empfindlicher Weise bei den geringsten Verschiebungen durch das Blut selbst in Tätigkeit gesetzt. Die quantitative Untersuchung des Blutes, besonders im Zusammenhang mit Belastungsproben (Arbeit, Wasserstoß, Höhenklima, Hyperventilation, extreme Ernährung usw.) liefert daher weit über den engeren Rahmen hinaus wichtige Daten über vegetative Regulationen und die Leistungsfähigkeit der entsprechenden Mechanismen innerhalb des Gesamtorganismus.
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v. Muralt, A. (1943). Das Blut. In: Einführung in die Praktische Physiologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49840-4_2
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