Die Alloiophyllie der Anemone Nemorosa und Ihre Vermutliche Ursache

Zusammenfassung

In den Berichten der Deutschen Botanischen Gesellschaft Bd. 15, 1897, S/527–536 habe ich eine eigentümliche Mißbildung der Anemone nemorosa beschrieben und abgebildet, die man fast überall, wo Anemonen vorkommen, gelegentlich einmal antrifft, meist allerdings nur in geringen Mengen. Sie ist leicht kenntlich an einer auffälligen Verbreiterung und einer oft starken Vergrößerung der Blätter, die mit einer Verminderung der Tiefe der Einschnitte, oft mit sehr wesentlichen Umgestaltungen der Form und mitunter auch mit einem gewissen Fleischigwerden der Blattspreite verknüpft ist. Die Stengel oder Blattstiele sind fast immer mehr oder weniger stark verdickt. Die Blüten werden meist unterdrückt; wenn sie sich doch entwickeln, sind auch sie verkrüppelt. Gewisse anatomische Veränderungen gehen mit den morphologischen Hand in Hand. Ich will die Erscheinung, die bisher keinen Namen erhalten hat, ihres fremdartigen Aussehens wegen jetzt als Alloiophyllie bezeichnen (von ἀλλoĩoς anderartig, anders beschaffen).