Zusammenfassung
Das im allgemeinen Sprachgebrauch mit einem recht weiten „Hof“ verschiedenartiger Bedeutungen versehene Wort „Sucht“ bedarf als pharmakopsychopathologischer Terminus der begrifflichen Präzisierung und Einengung auf ganz bestimmte Erscheinungen. Die Weltgesundheitsorganisation der „Vereinten Nationen“ gibt folgende Kriterien für den Begriff der Sucht an:
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1.
Ein Verlangen oder Zwang, die Einnahme des Mittels unter allen Umständen fortzusetzen.
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2.
Die Tendenz, die Dosis zu steigern.
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3.
Eine psychische und manchmal physische Abhängigkeit von der Wirkung des Mittels.
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4.
Meist Vorliegen einer Euphorie.
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5.
Immunisierung gegen die eingenommene Dosis.
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6.
Gelegentlich faßbare Veränderungen physiologischer Funktionen.
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© 1956 Springer-Verlag OHG. Berlin · Göttingen · Heidelberg
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de Boor, W. (1956). Allgemeine Bemerkungen über Arznei- und Genußmittelsucht. In: Pharmakopsychologie und Psychopathologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49820-6_5
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