Zusammenfassung
Bei der Besprechung der verschiedenen Proteide wurde auch die Klasse der Chromoproteide genannt, eine Gruppe von zusammengesetzten Eiweißkörpern, die wegen der besonderen Eigenschaften ihrer prosthetischen Gruppe Farbstoffcharakter haben. Ein derartiges Chromoproteid wurde auch schon an früherer Stelle erwähnt, das Astacin (s. S. 52), das als prosthetische Gruppe ein Carotinoid enthält. Ob ähnlich gebaute Proteide eine weitere Verbreitung in der Natur haben, ist noch unbekannt. Dagegen sind Chromoproteide von anderem Bau im Organismus sehr weit verbreitet und haben in ihm eine besonders wichtige funktionelle Aufgabe zu erfüllen. Zu ihnen gehört der rote Blutfarbstoff, das Hämoglobin, es gehören ferner zu ihnen eine Reihe von Zellfermenten, auf deren Anwesenheit die Atmungsfunktion des Gewebes beruht und die in ihrem Bau große Ähnlichkeit mit dem Hämoglobin aufweisen und vorläufig einmal unter dem Sammelnamen Zellhämine zusammengefaßt werden sollen; schließlich zählt zu dieser Gruppe auch der Farbstoff der grünen Blätter, das Chlorophyll. Ihnen allen ist gemeinsam, daß ihre prosthetische Gruppe metallhaltig ist, beim Hämoglobin und den Zellhäminen enthält sie Eisen, beim Chlorophyll Magnesium. Alle diese Farbstoffe liefern bei der Aufspaltung der prosthetischen Gruppe als kleinste Einheit einen N-haltigen heterocyclischen Ring, das Pyrrol.
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Schrifttum
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Lehnartz, E. (1943). Pyrrolfarbstoffe. In: Einführung in die Chemische Physiologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49799-5_7
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