Zusammenfassung
Die Spinnbäder bezwecken die Ausfällung des Gels aus der Xanthogenatlösung und seine Zersetzung zur Hydratzellulose. Diese Wirkung wird durch Säuren ausgelöst. Die Praxis hat jedoch gezeigt, daß durch bloße Anwendung von Säure normalerweise keine brauchbaren Spinnbedingungen geschaffen und keine hochwertigen Fasern erhalten werden können. Säuren führen eine zu schnelle Koagulation und Zersetzung des Xanthogenates herbei. Die dabei aus der Viskose entstehenden gasförmigen Eeaktionsprodukte bewirken bei der ausschließlichen Anwendung von Säure einen narbigen und matten Faden von wenig dichtem Gefüge. Man ist daher zunächst dazu übergegangen, die Fäden aus der Spinnlösung durch Salze als Xanthogenat zu fällen und den Xanthogenatfaden nachträglich durch ein Säurebad zu zersetzen. Zu diesem Zwecke ließ man die den durch Salz gefällten Faden aufwickelnde Spule in einem Säurebad umlaufen, das man mit „Oberbad“ bezeichnete. Als Salze können anorganische und organische1 verwendet werden. Praktische Anwendung haben hauptsächlich das Ammoniumchlorid und Ammonsulfat gefunden. Ammonsulfat ist besser als Ammonchlorid, da es die Quellung des frischen Fadens stärker zurückdrängt. Auch als Säuren für das Oberbad sind anorganische und organische2 verwendet worden. Das Arbeiten mit zwei Bädern hat sich aber auf die Dauer nicht als zweckmäßig erwiesen.
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Literatur
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Götze, K. (1951). Die Spinnbäder und ihre Regenerierung. In: Chemiefasern nach dem Viskoseverfahren (Reyon und Zellwolle). Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49795-7_15
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