Zusammenfassung
Die Diagnose einer Hepatitis im Säuglingsalter ist mit großen Schwierigkeiten verknüpft. Wie an Hausepidemien mit Virusnachweis festgestellt wurde, verläuft ein großer Teil der Fälle anikterisch, wobei das Virus noch bis zu 15 Monaten nach dem Ausbruch der Erkrankung im Stuhl nachzuweisen ist [2020]. Dabei ist die Kontagiosität mit 95% Befallenen, etwa bei Waisenhausepidemien, sehr groß [2019]. Die Übertragung erfolgt bei manchen Säuglingen durch ein Thermometer, das durch den Stuhl eines Hepatitiskranken infiziert war [2305]. Die Inkubationszeit beträgt 20–30 Tage. Das Prodromalstadium dauert 1–7 Tage und ist um so kürzer, je heftiger die Erkrankung ist. In der präikterischen Phase kommt es häufig unter dem Bild einer Rhinopharyngitis, bei älteren Säuglingen unter den Symptomen einer fieberhaften Gastroenteritis mit Erbrechen, Appetitlosigkeit und Durchfällen mit acholischem Stuhl und hyperpigmentiertem Urin zu einer zunehmenden Lebervergrößerung mit oder ohne Gelbsucht. Auch eine deutliche Verhärtung und Vergrößerung der Milz sowie eine Polymikroadenie können bereits im präikterischen Stadium auftreten. Bei größeren Säuglingen ist das klinische Bild ähnlich der Gelbsucht Erwachsener oder größerer Kinder, nur besteht häufiger eine Milzschwellung und eine leichte sekundäre Anämie. Je brüsker die ikterische Phase beginnt, um so schlechter ist die Prognose [2362]. In einigen Fällen entwickelt sich auch ein akutes hämolytisches Syndrom durch plötzlich entstandene Autohämagglutinine, bei dem das Fehlen einer erhöhten Regeneration auffällt.
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© 1962 Springer-Verlag OHG / Berlin · Göttingen · Heidelberg
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Ewerbeck, H. (1962). Erkrankungen der Leber und Milz. In: Der Säugling. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49769-8_14
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