Zusammenfassung
Die den Abschluß der Beratungen darstellenden Stundentafeln allein sind in ihren nackten Zahlen für den Nichtfachmann wenig aufschlußreich. Ihre Bedeutung liegt in der klaren Abgrenzung der den einzelnen Fächern zur Verfügung stehenden Unterrichtszeit, und insofern interessieren sie mehr den Lehrer, der die inneren Spannungen in dem erreichten Kompromiß zu erkennen vermag. Der Fachmann kann auch ermessen, welche Schwierigkeiten bei den Verhandlungen zu überwinden waren, weil die Vertreter der Fächer ganz bestimmte Vorstellungen von Methode, Lehrstoff und Unterrichtszielen des eigenen Faches hatten, und welche Einsicht in die Notwendigkeit einer gegenseitigen Verständigung von ihnen verlangt wurde. Die Aufnahme, welche die Tafeln in der Öffentlichkeit fanden, hat gezeigt, daß der Versuch, ein heftig umstrittenes Problem der höheren Schule auf dem von der Arbeitsgemeinschaft eingeschlagenen Wege zu lösen, Eindruck gemacht hat. An den Stundentafeln und den zur Erläuterung beigegebenen Leitsätzen konnte sich die Kritik entzünden. In ihrer knappen Form waren sie auch Mißdeutungen ausgesetzt; doch überwog bei weitem die Zustimmung. Der Arbeitsgemeinschaft schien es geboten, die begonnene Arbeit fortzusetzen und eine Denkschrift herauszugeben, die, auch für den Nichtfachmann verständlich, die Probleme behandelt, welche mit der Vermittlung von Bildung auf der höheren Schule zusammenhängen, und jedem Fach Gelegenheit gibt, von seinem Standpunkt aus über den Anteil an der Erfüllung des Bildungsauftrags zu berichten, den es innerhalb des ihm zugebilligten Wirkungsbereiches zu leisten gewillt und imstande ist.
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© 1958 Springer-Verlag OHG., Berlin · Göttingen · Heidelberg
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Arbeitsgemeinschaft Deutsche Höhere Schule. (1958). Bildungsauftrag und Bildungsziele. In: Bildungsauftrag und Bildungspläne der Gymnasien. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49753-7_2
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