Demonstration präseniler Verblödungsprozesse

Zusammenfassung

Von den Verblödungsprozessen des Präseniums erscheinen, abgesehen von den luetischen und arteriosklerotischen, die Alzheimersche Krankheit und die Picksohe Atrophie so gut charakterisiert, daß es sich empfehlen und lohnen dürfte, einschlägige Fälle zu diesen beiden Typen klinisch in Beziehung zu setzen. Daß bei diesen Typen Symptome und Syndrome vorkommen, die sich anderswo in anderen Zusammensetzungen auch finden, wird man gewiß nicht übersehen. 1. Fall. Johann K., led. Lithograph, 59 Jahre alt. In der Klinik seit 13. VIII. 1924. Tüchtig im Beruf. Lebte mit der Mutter zusammen bis zu deren Tod. Nach Mitteilung von Nachbarn, die ihn seit 7 Jahren kannten und beobachteten, war er ruhig, gescheit, sehr fleißig, lebte ganz zurückgezogen; war sparsam und interessiert. Seit 2-3 Jahren ist den Nachbarn, später auch der Sozialpflegerin, die sich seit Mitte 1923 um ihn kümmerte, aufgefallen, daß K immer vergeßlicher wurde, weniger und weniger arbeitete und verdiente. Die Ernährung wurde schlechter, er war nicht mehr frisch, hatte Schwächeanfälle, aber auch Anfälle von Bewußtseinsverlust, in denen er mit Armen und Beinen schüttelte, Schaum vor dem Mund hatte; diese Anfälle sollen 10 Minuten gedauert haben. Er wurde unreinlich, vernachlässigte sein Außeres ganz und gar, verwahrloste vollständig, ging in Kleidern zu Bett. Ausweise für die Suppenküche vergaß er in seiner Tasche; er fand den Weg zur Suppenküche nicht. Er klagte nie, nicht einmal über Hunger und Kälte, verlangte nie etwas; seine Bedürfnisse mußten ihm geradezu abgefragt werden. Im Januar 1924 wegen Geisteskrankheit entmündigt, kam er einige Monate auf eine innere Abteilung, wo eine geringgradige Aorteninsuffizienz und ein Blutdruck von 150/80 Riva-Rocci festgestellt wurde. In der Klinik erschien