Zusammenfassung
Wenn es sich um die Lieferung von Gegenständen handelt, deren entscheidende Eigenschaft eine gewisse Streuung zeigt, so werden die Abnahmebedingungen dem Rechnung tragen, indem sie ebenfalls einen gewissen zulässigen Bereich festsetzen, da ja ohnehin die Einhaltung eines Wertes mit absoluter Genauigkeit schon aus meßtechnischen Gründen unmöglich ist. Wie solche Abnahmebedingungen zu beurteilen sind, ist für den Fabrikanten eine Frage der Zweckmäßigkeit. Sind die Anforderungen sehr hoch, so läuft er Gefahr, daß die untersuchte Probe ihnen nicht genügt und die Lieferung zurückgewiesen wird. Werden dagegen die Bedingungen niedrig angesetzt, so hat er zwar die größere Sicherheit, stellt aber sozusagen seinem eigenen Fabrikat ein schlechtes Zeugnis aus, das vielleicht nur für einen verschwindenden Teil der Lieferung zutrifft. Wo hier der Weg zwischen Scylla und Charybdis hindurchfährt, kann nur durch wirtschaftliche und psychologische Erwägungen entschieden werden. Die Statistik liefert dazu die Vorarbeit, indem sie feststellt, wie groß bei einer bestimmten durchschnittlichen Beschaffenheit des Fabrikats und bestimmten Abnahmebedingungen das Risiko einer Zurückweisung ist.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Becker, R., Plaut, H., Runge, I. (1927). Abnahmebedingungen und Risiko. In: Anwendungen der mathematischen Statistik auf Probleme der Massenfabrikation. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49739-1_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-49739-1_5
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