Zusammenfassung
Geschichtliches. Als die Syphilis sich am Ausgang des 15. Jahrhunderts epidemieartig in den Ländern Europas ausgebreitet hatte, standen die Ärzte dieser Krankheit zunächst ratlos gegenüber. Während sie sich noch darüber herumstritten, ob sie sie nach dem Kapitel „de lepra“ oder ,,de multitudine“ behandeln sollten, hatten nach Proksch „Wundärzte, Bader und die große Zunft der Kurpfuscher“ ein altes, zur Heilung von Hautkrankheiten benutztes Mittel, das Quecksilber, auch zur Behandlung der Syphilis verwendet. Ihre Methoden waren roh und viele Kranken erlagen damals der Wirkung des Giftes und nicht der Krankheit. Erst im Laufe von Jahrzehnten lernte man das Mittel richtig anwenden. Zu ihm gesellten sich später die Holztränke und die Jodpräparate. Die Methode der Anwendung aller dieser Präparate beruhte auf grober Empirie, die überhaupt der ganzen Behandlung der Syphilis ihren Stempel aufdrückte. Die Syphilistherapie wurde erst auf eine neue wissenschaftliche Grundlage gestellt, als im Beginn unseres Jahrhunderts schlagartig eine Reihe von großen Entdeckungen erfolgte, die an die Namen Metschnikoff, Roux, Schaudinn, Paul Ehrlich, Neisser, Wassermann u. a. anknüpfen. Erst seit dieser Zeit ist die Syphilistherapie aus dem Stadium der Empirie getreten und eine wissenschaftliche geworden.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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© 1923 Julius Springer in Berlin
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Meirowsky, E. (1923). Behandlung der Syphilis. In: Meirowsky, E., Pinkus, F. (eds) Die Syphilis. Fachbücher für Ärzte, vol 9. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49718-6_17
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