Zusammenfassung
Bis zur Jahrhundertwende sprach man nur von einer „Kochsalz-“ und Wasserretention. Um 1902 lenkten Widal, Lemierre, Weill, Blum, Strauss u. a., das Interesse auf die Chloridretention, welche sie als den primär wichtigsten Faktor für die „Kochsalz-“ und Wasserretention ansahen. Pfeiffer, v. Wyss u. a. leiteten um 1912 die bis in unsere Zeit geltende Theorie ein, daß nicht Chlorid, sondern Natrium eine geradezu „hydrophile“ Rolle zukäme. Durch spätere Untersuchungen von Austausch- und Resorptionsvorgängen in den Glomeruli bzw. Tubuli der Niere, von Regulationsmechanismen der Nebennierenrinden- und Hypophysenhormone, die Einführung der Flammenphotometrie usw. gewann vor allem in den letzten 15 Jahren die Rolle des Natrium derart an Bedeutung, daß die Vorstellung einer „Natrium- und Wasserretention“ heute geradezu zum Dogma dieser modernen Forschung geworden ist. Dies hat häufig nicht nur zur weitgehenden Unterbewertung von Chlorid geführt, sondern auch viele Autoren veranlaßt, keinerlei Chloridbestimmungen mehr vorzunehmen und jede Natrium-retention, wo sie auch untersucht wird, einer Wasserretention oder -bewegung gleichzusetzen.
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Literatur
Siehe „Kochsalzarme Kost“. Stuttgart: G. Thieme 1959.
Siehe H. J. Holtmeier u. P. Martini: Dtsch. med. Wschr. 84, 1208 (1959).
s. Geigy: Wissenschaftliche Tabellen. Basel 1955, S. 283.
s. Dtsch. Arch. klin. Med. 204 II, 198 (1957).
s. „Kochsalzarme Kost“. Stuttgart: G. Thieme 1959, und Therap. woche 8, 336 (1958).
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Holtmeier, H.J. (1959). Kochsalzentzug bei Ödemkrankheiten. In: Buchborn, E., Bock, K.D. (eds) Diuresis and Diuretics / Diurese und Diuretica. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49716-2_16
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