Zusammenfassung
Auf Flüssigkeiten schwimmende oder sonstwie die Oberfläche durchschneidende, in horizontaler Richtung verschiebbare Körper führen unter dem Einfluß der in ihrer Umgebung bestehenden Flächenkrümmungen Bewegungen relativ zueinander oder zu benachbarten festen Wänden aus. So kann man beobachten, daß auf Wasser schwimmende Hohlkugeln aus Glas sich spontan aufeinander zu bewegen. Das gleiche bemerkt man etwa an schwimmenden Holzstückchen oder Luftblasen. Fettet man die Glaskugeln oder Holzstückchen ein, so daß sie nicht mehr benetzt werden, so bewegen sie sich von dem (benetzten) Gefäßrand weg, aber aufeinander zu. Dagegen scheinen eine benetzbare und eine paraffinierte Glaskugel sich auf der Wasseroberfläche abzustoßen. Der Effekt ist also offenbar von den Randwinkeln bzw. Randlinien und den durch das Auftreten der Ränder hervorgerufenen Krümmungen der Oberfläche in der Nähe der eintauchenden Körper und der begrenzenden Wände bestimmt. Die Abhängigkeit vom Randwinkel bzw. der Neigung des Flüssigkeitsspiegels zum ebenen Niveau bestätigt die Beobachtung, daß die Stärke des Effektes geändert wird, wenn, wei bei Körpern mit Profilen von der Art des in Abb. 142 skizzierten, die Wände schräg zur ebenen Oberfläche stehen, so daß z. B. bei unverändertem Randwinkel ϑ = 0 der Neigungsweinkel φ des Oberflächenprofils an der Wand relative zur ebenen Oberfläche gegenüber senkrechtem Schnitt (φ = 92°) geändert erscheint, oder, wenn man Glaskugeln gleicher Größe, aber verschiedenen Gewichtes benutzt, da dann verscheidener Eintauchtiefe verschiedene Neigungswinkel φ zugenhören.
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Literatur
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Zu der im wesentlichen von G. A. Hirn (1847 und 1854), N. Petroff (1883) und A. Sommerfeld entwickelten Theorie der Flüssigkeitsreibung siehe E. Falz: Grundzüge der Schmiertechnik, 2. Aufl., Berlin 1931 und A.Sommerfeld: Z. techn. Physik 1921, 58.
In der Praxis der technischen Schmierung überlagern sich oft beide Arten, wobei etwa bei anlaufenden und notlaufenden Wellen in Lagern die Grenz-, bei voll laufender Maschine die Flüssigkeitsreibung überwiegt. Abgrenzung und Uberlagerung werden dann in Form des sogenannten striebeck-Diagramms (Über die wesentlichen Eigenschaften der Gleit-und Rollenlager: Z. Ver. dtsch. Ing. 1902) dargestellt. Siehe hierzu etwa K.L.Wolf: Oel u. Kohle 39, 403 (1943); Mitt. dtsch. Akad. Luftfahrtforsch. 1942, 325ff.
Die Unterscheidung zwischen Reibung der Ruhe und Reibung der Bewegung geht auf J. A. v. Segner (1704–1777) zurück. Schon vorher hatte G. W. Leibniz die rollende (siehe weiter unten) von der gleitenden Reibung unterschieden.
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Die Breite b der Berührungsfläche, zu der die Berührungslinie bei einer Dehnungszahl E des Festkörpermaterials verbreitert ist, ist für
Die Haftreibung scheint nach Beobachtungen ii wachsender Temperatur schwach anzusteigen; bei de. facher Zusammenhang nicht gegeben; auch hier wäre d wohl nicht hinreichend groß.
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© 1959 Springer-Verlag OHG. Berlin · Göttingen · Heidelberg
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Wolf, K.L. (1959). Mechanische Erscheinungen. In: Physik und Chemie der Grenzflächen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49701-8_4
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