Zusammenfassung
Noch ohne Betrachtung der Lokomotivleistung können wir uns, lediglich auf die Kenntnis des Zugwiderstandes gestützt, mit dem Vorgang des Auslaufens beschäftigen. Unter Auslaufen der Züge oder Triebwagen versteht man in Übereinstimmung mit dem allgemeinen Sprachgebrauch das Sichselbstüberlassen des Zuges unter Ausschalten der bewegenden Kraft, aber ohne Ansetzen der Bremsen, also den Weiterlauf auf Kosten der anfänglichen Bewegungsenergie, die damit, und mit ihr die Geschwindigkeit, in dem gleichen Maße abnimmt, wie die Widerstandsarbeit durch den Eigenwiderstand zunimmt. Dieses Auslaufen könnte in Frage kommen für eine Weiterbewegung des Zuges ohne Energieaufwand aus größeren Geschwindigkeiten als Zwischenschaltung zwischen die Vollgeschwindigkeit bei arbeitender Lokomotive oder Maschine des Triebwagens und einen Abschnitt kleinerer Geschwindigkeit, oder als wesentlicher Teil des Anhaltevorganges selbst, wenigstens bis zu kleinen Geschwindigkeiten herab; das letzte eigentliche Halten geschieht dann mit der Bremse. Der Fall kommt bei nicht zu straffen Fahrplänen — bei straffen muß sich die Bremsung unmittelbar an die Vollgeschwindigkeit anschließen — in der Tat öfter vor, insbesondere auch bei Vorort- und Straßenbahnen; als eigentlicher Anhaltevorgang ist, wie wir gleich sehen werden, das Auslaufen zu zeitraubend und für die Lage des eigentlichen Haltepunktes, z. B. am Bahnsteig, zu unsicher.
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© 1952 Springer-Verlag OHG., Berlin/Göttingen/Heidelberg
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Nordmann, H. (1952). Auslaufen der Züge. In: Die Mechanik der Zugförderung und ihre wissenschaftlich-experimentellen Grundlagen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49694-3_6
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