Zusammenfassung
Wenn auch in der Waagerechten (und noch mehr in einer Steigung) ein Zug schließlich unter der Wirkung seines Eigenwiderstandes zum Stillstand käme, so wäre doch das (nach Kap. VI) keine geeignete Art, einen gewollten Haltevorgang zu bewirken. Noch ganz abgesehen vom eigentlichen Gefahrfall gehört zu einem exakten Haltevorgang am Bahnsteig oder überhaupt bei der schließlich beschränkten Gleislänge im Bahnhof eine Bremse. Schon seit Jahrzehnten stellt man nun die ganz bestimmte sicherheitliche Forderung an die Bremse, daß es möglich sein muß, den Zug bei voller Bremswirkung aus der größten zulässigen Geschwindigkeit vom Vorsignal bis zum Hauptsignal zum Halten zu bringen. Dieser Signalabstand ist also der größte zulässige Bremsweg, mindestens für den vorsichtshalber zu unterstellenden Fall, daß der Lokomotivführer das Vorsignal erst im letzten Augenblick erkennt. Besitzt der Zug nicht die Höchstgeschwindigkeit oder ist das Vorsignal schon von weitem erkennbar, so bedarf es nicht der stärksten Bremswirkung, um am Hauptsignal zum Stehen zu kommen. Man kommt dann mit einer geringeren mittleren Verzögerung aus, und noch mehr ist das der Fall, wenn das Einfahrsignal des Bahnhofs, auf dem gehalten werden soll, freie Fahrt zeigt, denn dann ist der verfügbare Bremsweg um die Entfernung vom Einfahrsignal bis zum Standort der Lokomotive im Bahnhof, z. B. am Bahnsteig, größer.
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Literature
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© 1952 Springer-Verlag OHG., Berlin/Göttingen/Heidelberg
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Nordmann, H. (1952). Allgemeines über die Bremsung. In: Die Mechanik der Zugförderung und ihre wissenschaftlich-experimentellen Grundlagen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49694-3_10
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