Blutdrüsen

Zusammenfassung

Die Blutdrüsen nehmen in der Konstitutionspathologie insofern eine Sonderstellung ein, als ihre Partialkonstitution die Gesamtkonstitution des Organismus einschließlich des Habitus und Temperamentes in ganz anderer Weise beeinflußt, als es die Partialkonstitution anderer Organe tut. Ist diese letztere, mathematisch ausgedrückt, einer der Summanden, aus welchen sich die Gesamtkonstitution zusammensetzt, so steht die Gesamtkonstitution zur Partialkonstitution der Blutdrüsen in einem anderen, viel engeren Abhängigkeitsverhältnis. Das ergibt sich ja aus der Natur und dem Wesen der endokrinen Drüsen, deren Aufgabe es ist, auf humoralem Wege auf diese oder jene Organe und Gewebe einzuwirken, ihre gegenseitige Korrelation zu regulieren und damit auch den Habitus und das Temperament mitzubestimmen. Wir haben ja diese Beziehungen und den Begriff der „Blutdrüsenformel“ an früherer Stelle schon erörtert. Die Chromosomen als Träger der Erbanlagen und damit der denkbar gewaltigsten potentiellen Energien geben gleichsam einen Teil ihrer Aufgaben an das Blutdrüsensystem ab. Sie bestimmen die individuelle Konstellation dieses Systems und lassen es den feineren Mechanismus, den Schliff und die Vollendung der Differenzierung und Gestaltung des Gesamtorganismus vollenden.