Zusammenfassung
Die folgende Porträtsammlung bringt in der Hauptsache die Belege zum dritten Kapitel und zeigt in einigen statistischen Reihen die gesetzmäßige Entsprechung zwischen dem geistigen Produktionstypus und der körperlichen Form, also die körperlich-seelischen Zusammenhänge in den biologischen Fundamenten der Persönlichkeit. Die Gesichtspunkte, nach denen diese Porträts gesammelt sind und beurteilt werden müssen, habe ich in meinem Buch über „Körperbau und Charakter“ entwickelt. Das historische Porträtmaterial wurde möglichst vollständig durchgearbeitet und verglichen. Um nicht ins Uferlose zu kommen, bilde ich hier nur einige bezeichnende Teilabschnitte meiner Sammlung ab. Ganz lückenlose statistische Serien lassen sich auf dem Gebiet der Genialitätsforschung nirgends herstellen, weil an den Grenzen das Werturteil über die Zugehörigkeit zu bestimmten charakteristischen geistigen Gruppen schwankt. Es genügt aber hier, wie überhaupt in der Biologie, wenn wir charakteristische Unterschiede in der Verteilungshäufigkeit, d. h. sehr gehäufte oder sehr spärliche Beziehungen zwischen bestimmten statistischen Gruppen nachweisen können. Dazu ist unser Material vollkommen ausreichend, selbst wenn wir alle Fehlerquellen der historischen Porträtüberlieferung und alle Zweifel bei strittigen Einzelfällen in Rechnung ziehen. Die Entsprechung zwischen Körperbau und Begabungstypus geht überdies bei den Genialen in derselben Richtung wie bei den Normalmenschen, wo wir dies an großen experimentellen Serien festgestellt haben. — Was das Lebensalter betrifft, so geben unsere meisten Porträts Bilder aus dem mittleren und gereifteren Lebensalter. Sie geben also in der Hauptmasse der Bilder sicher vergleichbare, im Lebensalter sich ungefähr entsprechende Gruppen. Einzelne jugendliche Bilder finden sich, speziell bei den Lyrikern und Dramatikern eingestreut; auch wenn man sie wegließe, würde sich das statistische Resultat nicht verschieben.
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© 1948 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Kretschmer, E. (1948). Vorbemerkung. In: Geniale Menschen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49662-2_13
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