Einfluß der Versuchsbedingungen auf die Spätfolgen der akuten Ganzkörperbestrahlung

Zusammenfassung

Neben anderen Autoren haben kürzlich Russel (1957) und Mühlbock (1959) auf die Unterschiede des natürlichen Lebenslaufs verschiedener Mäusestämme hingewiesen. Inzuchtstämme zeichnen sich in der Regel durch ein geringeres mittleres Todesalter und einen steileren Verlauf der Überlebenskurve aus, während F₁-Hybriden zweier verschiedener Inzuchtstämme oft eine größere Widerstandskraft besitzen und länger leben (Mühlbock 1957). Auch in der Form der Überlebenskurve weichen die letzteren recht häufig von den Inzuchtstämmen ab, indem sie weniger Todesfälle im frühen und mittleren Erwachsenenalter erleiden. Ähnliche Beobachtungen konnten an ganzbestrahlten Tieren gemacht werden. Allerdings liegt darin kein allgemeingültiges Gesetz : Ellinger et al. (1956) fanden beispielsweise Inzucht-Meerschweinchen gegenüber der Ganzkörperbestrahlung resistenter als Hybriden. Die Spätmortalität nach akuter (Dowdy und Bennett 1955, Gowen und Stadler 1956, Hollcroft et al. 1957, Kohn et al. 1957, Grahn 1958 u.a.) oder chronischer Ganzkörperbestrahlung (Grahn et al. 1954, Grahn und Hamilton 1958) hängt stark vom untersuchten Stamm ab. Mäusestämme mit geringerer natürlicher Lebenserwartung ertragen im allgemeinen den Strahleninsult schlechter als solche, die normalerweise ein hohes Alter erreichen (Grahn 1958).