Chronische Hypertonie als ein Faktor in der Entstehung der Arteriosklerose

Zusammenfassung

Wir verdanken Ludwig Aschoff zwei grundlegende Entdeckungen in der Arterioskleroseforschung : 1904 hat er durch die Untersuchungen von Torhorst darauf aufmerksam gemacht, daß bei pulmonaler Hypertonie bevorzugt eine Arteriosklerose in den Pulmonalarterien und ihren Verzweigungen aufzutreten pflegt. In seiner Arbeit mit Adami hat er 1906 die Vermutung ausgesprochen, daß die doppelbrechenden Ablagerungen in der arteriosklerotisch veränderten Intima Cholesterinester seien. In seinen von Aschoff angeregten chemischen Untersuchungen hat Windaus diese Hypothese 1910 bewiesen (vgl. auch Schönheimer 1929). Die Frage nach der Bedeutung haemodynamischer Faktoren und die nach Änderungen des Cholesterinester- und Lipoidgehaltes im Blute für die Entstehung der arteriosklerotischen Herdbildungen waren damit in Bewegung gebracht, und seither haben diese beiden Fragen zu einem großen Teil die Entwicklung der Arteriosklerose-Forschung bestimmt.