Ursachen und Folgen der chronischen pulmonalen Hypertonie

Zusammenfassung

Seit einem Jahrhundert, vor allem seit der Jahrhundertwende, ist die Diskussion in der Medizin unter anderem entscheidend von der Spannung zwischen den morphologischen und den mit physikalischen und chemischen Methoden arbeitenden Wissenschaften der Biologie bestimmt. Daß in der Wirklichkeit des normalen und des krankhaften Lebens beide Betrachtungsweisen, die strukturanalytische und die auf die Funktionen und den Stoffwechsel gerichtete, eine Einheit bilden sollten, war schon Rudolf Virchow bekannt und sein großes Anliegen. So ging es ihm schon in den frühesten Entwicklungsstadien seiner Zellularpathologie und seines allgemeinpathologischen Denkens nicht in erster Linie um eine vorwiegend deskriptive Morphologie, so sehr er auch in seinen wissenschaftlichen Forschungen die exakte Beschreibung seiner Untersuchungsobjekte an den Anfang stellte, also die genaue Erhebung des makroskopischen und des mikroskopischen Befundes. Das Ziel seiner wissenschaftlichen Bemühungen aber war ein anderes. Er hat es selbst 1855 mit dem Satz ausgesprochen: „Unser Ziel ist die Begründung einer pathologischen Physiologie.“