Zusammenfassung
Solange die Herstellung von Plasmapräparaten von Blutspendern abhängt, sind wir auf die Verwendung künstlicher kolloidaler Lösungen angewiesen. Auf Grund der bis heute vorliegenden Resultate scheint es fraglich, daß auf Gelatine- oder Stärkebasis gleichwertige oder bessere Plasmaersatzstoffe als Dextran hergestellt werden können. Sollte es sich zeigen, daß tiefgefrorenen Erythrocyten das Risiko der Hepatitisübertragung nicht anhaftet, wäre die Frage zu prüfen, ob Lösungen von Erythrocyten mit künstlichen Kolloiden verwertet werden können. Die baldige Abklärung dieser Möglichkeit scheint sinnvoll, da in vielen Ländern bei der Plasmaherstellung große Erythrocytenmengen anfallen, die nur zum kleinen Teil klinische Verwendung finden. Es ist auch denkbar, daß in Zukunft künstliche Kolloide entwickelt oder so modifiziert werden können, daß sich eine bestimmte Sauerstoff transport- und -abgabefähigkeit erreichen läßt. Die Entdeckung einer solchen Substanz würde die Herstellung eines nahezu vollwertigen Blutersatzstoffes für die initiale Schockbehandlung ermöglichen. Leider fehlen aber bis heute Anhaltspunkte dafür, daß in nächster Zeit mit dieser Möglichkeit zu rechnen wäre. Bis dahin werden wir die Suche nach neuen Wegen zur Senkung der Risiken von Bluttransfusionen weitertreiben und die Verabreichung von Blut auf solche Fälle beschränken müssen, wo die Indikation dringend gegeben ist.
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Gruber, U.F. (1967). Ausblick. In: Blutersatz. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-49167-2_20
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