Die wichtigsten bruchhaften tektonischen Formen

Zusammenfassung

Trennflächen oder Schnitte im Gestein werden ganz allge­mein als Fugen bezeichnet, an denen die Kontinuität des Gesteinskörpers unterbrochen ist⁴⁾. Sie können atektonischer Entstehung sein und u. a. als Schichtfugen, Schrumpfungsfugen oder ”Lösen“ in Erscheinung treten. Tektonische Fugen oder Trennfugen werden unter dem Oberbegriff der Rupturen⁴⁾zusammen­gefaßt, die somit alle bruchhaften tektonischen Formen ein­schließen. Sie lassen sich nach CLOOS (1936) auf drei Elementar­formen zurückführen:

• 1. Klüfte: ohne merkliche Lageveränderungen an der Bruchfläche bzw. den beiden Bruchflanken. Es wird lediglich ein Span­nungszustand im Gestein angezeigt, ohne daß aus den Klüften selbst nähere Aussagen über die tektonische Bewegung mög­lich sind.

• 2. Spalten: mit trennenden Bewegungen der beiden Flanken. Die Flanken weichen auseinander, ohne sich wesentlich gegenein­ander zu verschieben. Häufig sind die Spalten mit magma-tischen Gängen sowie mit Mineralien, Erzen oder Nachfall ausgefüllt. Zu den Klüften gibt es keine scharfe Abgrenzung.

• 3. Verschiebungen (Störungen i.e.S.): Die beiden Flanken be­wegen sich in verschiedener Richtung gleitend aneinander entlang. Oft sind Aussagen über Art, Richtung und Ausmaß der Bewegung möglich. Verschiebungsspalten vermitteln zwischen Spalten und Verschiebungen.