Zusammenfassung
Das sinnvolle Zusammenspiel der einzelnen Organe und Organsysteme und die Funktionsabläufe des gesunden wie kranken Organismus stehen heute im Mittelpunkt des Interesses und der Forschung, nachdem Anatomie und Physiologie die notwendige Kenntnis der Bausteine vermittelt haben. Obwohl wir erst anfangen, dieses vielgestaltige Bild zu entwirren, und uns erst wenige dieser Korrelationen wirklich bekannt sind, zeichnet sich doch deutlich ab, daß das Zusammenspiel der Kräfte durch zwei Systeme, das chemische und das nervöse, gewährleistet wird. Durch die chemische Regulation werden Vorgänge gesteuert, zu deren Auslösung eine gewisse Zeit erforderlich ist und die sich meist auch über längere Zeiträume erstrecken. Die nervöse Regulation tritt vorwiegend dann ein, wenn möglichst schnelle, einmalige Reaktionen erforderlich sind. Erstere ist wahrscheinlich die phylogenetisch ältere, wenn auch die Bildung spezifischer Produkte durch besondere Organe erst bei den Wirbeltieren auftritt. Beide Systeme stehen nicht unabhängig nebeneinander, sondern zeigen die innigste Verflechtung. Gerade das Wechselspiel zwischen beiden macht die Erkenntnis der Zusammenhänge überaus schwierig. Darin liegt aber die Berechtigung, die endokrinen Erkrankungen im Rahmen eines Handbuches der Neurologie auch heute noch zu behandeln, nachdem die Endokrinologie, ursprünglich — und das sicher nicht ohne Grund — ein Teilgebiet der Neurologie, heute eher der inneren Medizin zugerechnet wird, wenn man nicht überhaupt von einem weiteren Sondergebiet der Medizin sprechen will.
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Jores, A. (1937). Allgemeine Einleitung. In: Jores, A., Nothmann, M. (eds) Endokrine Störungen. Handbuch der Neurologie, vol 15. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-48661-6_1
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