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Johann Albert Heinrich Reimarus (1729–1814)

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Ärƶte-Memoiren
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Zusammenfassung

Er wurde geboren in Hamburg am 11. November 1729 als Sohn von Herrman Samuel Reimarus, dessen „Fragmente des Wolfenbütteischen Ungenannten“ Gotthold Ephraim Lessing in den Jahren 1778 und 1784 herausgegeben hat. Sein Enkel Karl Sieveking hat seine „Lebensbeschreibung von ihm selbst aufgesetzt“ im Jahre 1817 (Hamburg: August Campe) herausgegeben. Für seine Angehörigen und Freunde hatte er sie selbst aus dem anfänglich lateinisch Geschriebenen ins Deutsche übertragen. Er freute sich an der Hoffnung, daß Frau, Kinder und Freunde sich „noch mit Liebe des Alten erinnern“, der am 6. Juni 1814 auf Rantzau starb. In den später — Hamburg 1887 — herausgegebenen Bildern aus Karl Sievekings Leben gedenkt er des Großvaters und seines Todes oftmals. In der autobiographischen Skizze, die Reimarus gleich ausgezeichnet als Mensch, als Gelehrten und tüchtig in seinem Berufe zeigt, hat er mit bemerkenswerter Schlichtheit, die der Frische nicht ermangelt, seinen Entwicklungsgang geschildert. Ich gebe daraus u. a. seine Studienjahre in Göttingen unter Haller, in Leyden unter Boerhave, Albinus, Gaubius und in Edinburg unter A. Monro, Whytt wieder. In London hörte Reimarus Hunter, Douglas und Smellie und machte auch die Bekanntschaft des Malers Hogarth. Am 29. April 1757 erhielt er die Würde eines Doctors der Arzneigelahrtheit. Seitdem lebte er in Hamburg der Ausübung seiner Kunst, und sein Haus gehörte neben dem von Johann Georg Büsch zu dem Mittelpunkt des geistigen Lebens in seiner Vaterstadt. Neben seiner ärztlichen Tätigkeit war er Professor der Naturlehre und Naturgeschichte am dortigen Gymnasium. Auf diesen Gebieten hatte er mancherlei Berührungspunkte mit dem Göttinger Physiker und Naturforscher Georg Christoph Lichtenberg, mit dem er besonders über die zweckmäßigste Art, Blitzableiter — nach Franklins Vorschlag — an den Häusern anzubringen korrespondierte. So verdankt ihm Hamburg seit 1769, „als es noch in Europa überhaupt ein seltenes Beispiel war“, Blitzableiter am Jakobi-Kirchturm und an einigen andern Gebäuden. Auf medizinischem Gebiet machte er den Vorschlag, durch narkotische Mittel, zur Erleichterung des Starstechens die Pupille zu erweitern. „Vielleicht wird auch das nicht ohne Nutzen bleiben, was ich über die Freiheit des Handels und besonders des Getreidehandels geschrieben habe.“ Den Schluß seiner Aufzeichnungen bildet eine kurze Darstellung von Hamburgs französischer Zeit, besonders 1813/14 während der Verteidigung unter Davoüt. Er hatte aber noch die Freude, den Abzug der Franzosen zu erleben. Er schloß daher seine Aufzeichnungen mit den Worten: „Und nun, lebt wohl, ihr Nachkommen! Lebt wohl! Ja, wahrlich, alles ist gut!„ (Vgl. über Reimarus: Allg. D. Biographie Bd. 27, 704 — 709.)

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Ebstein, E. (1923). Johann Albert Heinrich Reimarus (1729–1814). In: Ebstein, E. (eds) Ärƶte-Memoiren. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-48590-9_8

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