Zusammenfassung
Er wurde geboren am 27. November 1836 in Jauer (Schlesien), bezog nach vollendetem Gymnasialkurs 1855 die Universität Breslau, welche er 1858 mit Berlin vertauschte. In Breslau trat er in nähere Beziehungen zu dem Botaniker Göppert, zu dem Pflanzenphysiologen Ferd. Cohn und zu dem Anatomen Reichert. In Berlin hörte er noch Johann Lucas Schönlein, im übrigen schloß er sich mehr an Traube als Frerichs an. Weiter begeisterten ihn Romberg und Rudolf Virchow, als dessen Schüler er sich gern bezeichnet hat. Nach bestandenem Examen erhielt Ebstein eine Anstellung als Arzt am Allerheiligenhospital, die er bis 1870 inne hatte. Sieben Jahre lang war er zugleich Prosektor dieses Hospitals. Aus dem Kriege zurückgekehrt, leitete er die Krankenabteilung des Armenhauses in Breslau. Als Dozent hielt er Kurse und Vorlesungen über pathologische Anatomie für den erkrankten Julius Cohnheim. Im Herbst 1874 wurde Ebstein als ordentlicher Professor der Pathologie und Therapie nach Göttingen berufen, woselbst ihm die Leitung der medizinischen Poliklinik übertragen wurde. Seit Ostern 1877 leitete er die Direktion der medizinischen Klinik bis zum Herbst 1906. Bereits 1891 konnte der von ihm in Plänen entworfene Neubau der med. Klinik und Poliklinik eingeweiht werden. Sein Leben gehörte bis zuletzt der Arbeit. Den anfänglich rein anatomischen, physiologischen, pathologisch-anatomischen und experimentellen Fragestellungen machten später rein klinische Arbeiten, bes. auf dem Gebiete der „zellularen vererbbaren Stoffwechselkrankheiten“, Platz. Gleich Virchow hat er stets die Bedeutung des historischen Gedankens in der Medizin betont. Nekrolog in Bettelheims Biogr. Jahrbuch, Band 17 (1915) S. 57 — 60. Er starb am 22. Oktober 1912. — Im letzten Lebensjahre schrieb er seine „Lebenserinnerungen“, aus denen nachfolgende Proben stammen, sowie einer klinischen Vorlesung, die er anläßlich seines 25jährigen Professorenjubiläums (1899) gehalten hat.
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Ebstein, E. (1923). Wilhelm Ebstein. (1836–1912). In: Ebstein, E. (eds) Ärƶte-Memoiren. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-48590-9_49
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