Zusammenfassung
Am 11. Juli 1799 wurde Pagenstecher in Herborn geboren, wo er auch seine Jugend verlebte. In den Jahren 1816–19 nahm er als Student der Medizin und Mitglied der damals als „Teutonen“ bezeichneten burschenschaftlichen Verbindung am demagogischen Burschenschaftsleben Heidelbergs teil. Nach der Promotion (1819) wurden Studienreisen nach Paris, Rom und Neapel unternommen. Nach einer kurzen Tätigkeit als Medizinalassistent in Nassau ließ er sich in Elberfeld nieder, wo er ein Menschenalter hindurch nicht nur praktisch und wissenschaftlich, sondern auch politisch tätig war. So kam Pagenstecher 1848 in das Frankfurter Vorparlament, in den Fünfziger-Ausschuß und als Abgeordneter für Elberfeld und Barmen ins erste deutsche Parlament. 1854 überließ er seinen beiden Söhnen seine ausgedehnte Praxis und zog sich nach Heidelberg zurück, um in den ersten Jahren ganz der Ruhe zu leben. Indes immer wieder zog es ihn ins politische Leben. 1863 wurde er als Abgeordneter in den badischen Landtag gewählt. Er gehörte zu den wenigen, die in Baden die Hoffnungen auf Preußen aufrecht erhielten, anfangs mit bewußter Opposition gegen Bismarck; erst erkannte er die Richtigkeit des Bismarckschen Prinzips und sah in ihm den Mann, der allein imstande war, die Hoffnungen, die der Student in Heidelberg und später der Parlamentarier in Frankfurt gehegt hatte, zu verwirklichen. „Die Geschichte seines Lebens“ hatte er bis zum Jahre fortgeführt, als ihn am 20. März 1869 der Tod ereilte, wie er es ausgesprochen wünschte und so oft bewies: „Nach so vielen Erlebnissen, Bestrebungen, Freuden und Leiden, im Frieden mit seinem Schicksal, mit Gott und den Menschen.“
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Ebstein, E. (1923). Carl Heinrich Alexander Pagenstecher (1799–1869). In: Ebstein, E. (eds) Ärƶte-Memoiren. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-48590-9_25
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