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Johann Nepomuk von Ringseis (1785–1880)

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Ärƶte-Memoiren
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Zusammenfassung

Er wurde als der Sohn eines Gastwirts in Schwarzhofen in der Oberpfalz am 16. Mai 1785 geboren. Er studierte 1805–1812 in Landshut unter Tiedemann und Walther, machte bei Röschlaub „mit seinem Atome spaltenden dialektischen Scharfsinn“ seine Doktorarbeit und wurde dann Assistent bei ihm. In diese Zeit fällt die für ihn bedeutungsvoll gewordene Freundschaft mit Clemens und Bettina von Brentano. Auf seinen Studienreisen kam er 1812 nach Wien und 1814/15 nach Berlin, wo ihn der alte Heim am meisten anzog. Mit Goethe, den er ebenfalls 1815 besuchte, teilte er die Vorliebe fürs Mineraliensammeln. 1815/16 machte er als Spitalmedikus den Feldzug nach Frankreich mit und ließ sich 1816 in München nieder, wo die Philosophen Baader, Schelling und Feuerbach zu seinen Patienten gehörten. Dadurch, daß er zum Reisebegleiter des Kronprinzen Ludwig ernannt wurde, erhielt er auch gleich die Oberarztstelle an der medizinischen Abteilung des dortigen Krankenhauses. Seit 1818 las er Vorlesungen in lateinischer, seit 1836 in deutscher Sprache an der 1826 nach München verlegten Hochschule. Die Diagnostik stand für ihn im Mittelpunkt des Interesses. So war er es auch, der den Gebrauch des Stethoskops in München eingeführt. In späterer Zeit betätigte er sich politisch und galt für einen politischen Schwärmer. In seiner Polemik konnte er recht scharf sein, besonders gegen Schönlein, den er mit „Großfürsten medicinische Wissenschaft“ anredet. Die Angriffe auf Schönlein hat dessen Schüler Siebert mit derselben Grobheit und Gehässigkeit zurückgewiesen. Ringseis’ (1841) System der Medizin wurde nicht ernst genommen, und er selbst konnte sich nicht mehr halten. 1852 wurde er „wegen vorgerückten Alters“ seiner Stellung enthoben. Er hatte aber noch ein langes Leben vor sich: 1872 wurde er als Universitätsprofessor pensioniert. Von 1875 ab arbeitete er an seinen Memoiren. Die letzten Jahre verbrachte er auf einem Landhaus in Tutzing am Starnbergersee, wo er am 22. Mai 1880 im Alter von 95 Jahren starb. (Vgl. über ihn Kerschensteiner: Geschichte der Münchener Krankenanstalten. München 1913, S. 195–211.)

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Ebstein, E. (1923). Johann Nepomuk von Ringseis (1785–1880). In: Ebstein, E. (eds) Ärƶte-Memoiren. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-48590-9_20

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